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Schmetterlingshaus im Elbauenpark Schmetterlinge im Bauch

Seit 15 Jahren gibt es den Elbauenpark. Anlässlich des Jubiläums blickt die Volksstimme auf die Akteure. Heute werden die Mitarbeiterinnen des Schmetterlingshauses, Sabine Schmidt und Cornelia Chuhan, vorgestellt.

Von Julia Kloß 12.11.2014, 01:16

Magdeburg l Das Schmetterlingshaus liegt etwas versteckt im Elbauenpark, direkt in den ehemaligen Schießwällen. In der Nebensaison gelangen die Besucher nur über den Haupteingang Tessenowstraße in den 90 Hektar großen Park.

Im Winter schwirren etwa 100 Schmetterlinge im gläsernen Bauch des Schmetterlingshauses. Besucher können außerdem verschiedene Reptilien, Fische und Vögel ansehen und dabei das tropische Klima mit 30 Grad und 100 Prozent Luftfeuchte genießen. Begrüßt werden sie von den Mitarbeiterinnen Sabine Schmidt und Cornelia Chuhan. Die beiden Frauen sind Ansprechpartner bei Besucherfragen, führen bei Interesse durch das Haus und kennen so manches Schmetterlingsgeheimnis. "Der Scharlachrote Ritter liebt rote Farben und lässt sich gerne darauf nieder", verrät Sabine Schmidt. "Die Tiere reagieren besonders auf Farben und Gerüche - wer Parfüm trägt, hat eine größere Chance, beflattert zu werden", ergänzt Cornelia Chuhan. Beide Frauen sind über 50 Jahre alt und durch die Gesellschaft für Innovation, Sanierung und Entsorgung (GISE) beschäftigt. "Früher hätte ich nie gedacht, dass ich mit Schmetterlingen zu tun haben werde", strahlt Sabine Schmidt und blickt auf die etwa 185 Pflanzenarten im tropischen Glashaus. Die gelernte Verkäuferin arbeitet seit 2011 im Schmetterlingshaus. Von Januar bis Mitte Oktober kamen hierher 10 000 Besucher, um sich über die bunten Falter zu informieren.

Täglich 9 Uhr beginnen die Frauen mit der Bewässerung des Hauses: "Eineinhalb Stunden besprühen wir die Pflanzen, damit die Luftfeuchtigkeit gesteigert wird", erzählt Cornelia Chuhan. Die gelernte Köchin bereitet anschließend, gemeinsam mit ihrer Kollegin, das Frühstück für die Tiere vor. Obst, Nektarröhrchen werden gefüllt: "Mit Rohrzucker und ein wenig Alkohol", erklären die Frauen und: "Schmetterlinge mögen Gegärtes." Jedoch eine Art ist zum Verhungern verdammt: "Der Atlas Seidenspinner stirbt nach zehn Tagen, er besitzt von Natur aus keine Fresswerkzeuge." Die durchschnittliche Lebenserwartung der Tiere liegt bei drei Wochen - deshalb werden alle 14 Tage Kokons von einer Schmetterlingsfarm in England geliefert. Diese werden in Magdeburg in den sogenannten Puppenkasten geheftet, bis sie schlüpfen. Alle neuen Schmetterlinge werden von den Frauen notiert. "Eines unserer Highlights ist, dass Kinder die Tiere sogar aus dem Kasten nehmen können und sie in ihren Jungfernflug entlassen", erzählt Sabine Schmidt. "Unser Publikumsliebling ist der Blaue Morphofalter, dessen geöffnete Flügel blau schimmern", erklärt die 54-Jährige. Bei Sonneneinstrahlung sind die Tiere besonders aktiv. Wer die Falter sehen möchte, kann sie sich von den Frauen von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10 bis 16.30 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr) zeigen lassen. Bis Ende Februar ist der Eintritt in den Elbauenpark und der Besuch des Schmetterlingshauses kostenfrei.

Weitere Informationen sind zu finden auf www.elbauenpark.de