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Kulturtipp Tschick kommt auf die Studiobühne

Von Martin Rieß 11.01.2015, 12:00

Magdeburg l "Tschick" kommt am heutigen Mittwoch auf die Studiobühne des Magdeburger Schauspielhauses. Beginn der Vorstellung in der Spielstätte des Theaters Magdeburg in der Otto-von-Gurericke-Straße 64 ist um 19.30 Uhr. Bei "Tschick" handelt es sich um die Bühnenfassung von Robert Koall zum Roman von Wolfgang Herrndorf.

Zum Inhalt: Sommerferien, eine Villa und ein riesiger Swimmingpool – der 14-jährige Maik ist trotzdem allein. Sein Vater ist mit der Geliebten auf Geschäftsreise, seine Mutter auf Entziehungskur und seine Mitschüler feiern ohne ihn Party der Jahrgangsschönsten, in die er hoffnungslos verliebt ist. Plötzlich steht sein Mitschüler Tschick mit einem geklauten Lada vor Maiks Tür und los geht die Abenteuertour durch befremdliche Landschaften, bevölkert von seltsamen Menschen, heißt es in der Ankündigung des Theaters Magdeburg.

Die Regie führte Dominik Günther, Bühne und Kostüme stammen von Heike Vollmer, für die Dramaturgie ist Holger Radke zuständig. Auf der Bühne agieren Lena Sophie Vix, Konstantin Marsch und Raimund Widra.

In einer Rezension hatte Gisela Begrich für die Volksstimme zur Premiere der Magdeburger Inszenierung vor zweieinhalb Jahren geschrieben: "Koalls Text bleibt an Herrndorfs Vorlage, vor allem aber übernimmt er die wundervoll austarierte Sprache, die unaufdringlich auf einen real abgelauschten Jugendjargon anspielt, ihn aber nicht naturalistisch kopiert." Diesen Schwebezustand von Realität und Kunst zeichne auch den inszenatorischen Ansatz von Regisseur Günther aus. Er präsentiere ein Roadmovie, das in jedem Moment eine immer wieder neu überraschende Mixtur aus Übertreibung, Fantasie und Wirklichkeit sei.

Wolfgang Herrndorf ist mit "Tschick" ein Roman gelungen, den Jugendliche lieben und der Erwachsene gern wieder Jugendliche sein lassen würde. 2011 wurde er dafür mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: "Das feine Gespür des Autors für jugendrelevante Themen, komische Dialoge, der jugendlich-authentische Erzählton und der bis zum filmreifen Finale konsequent durchgehaltene Spannungsbogen machen den Roman herausragend." Im Jahr 2013 nahm sich Wolfgang Herrndorf das Leben, nachdem bei ihm ein unheilbarer Hirntumor entdeckt worden war.

Weitere Vorstellungen sind für Dienstag 17. Februar, und Montag, 30. März, um 19.30 Uhr sowie für Mittwoch, 18. Februar, und Dienstag, 31. März, um 11 Uhr geplant.