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Kulturtipp Wie ich lernte, die Zahlen zu lieben

Von Martin Rieß 11.01.2015, 12:23

Magdeburg l "Wie ich lernte, die Zahlen zu lieben" lautet der Titel eines deutsche Films in der Regie von Oliver Sechting und Max Taubert, der im Moritzhof am Moritzplatz im Magdeburger Stadtteil Neue Neustadt gezeigt wird. Zur Geschichte des Streifens aus dem Jahr 2014: Eigentlich wollten sie einen Film über Künstler in New York drehen. Doch das Projekt wird von Olivers Zwangserkrankung überschattet. Der 37-Jährige hat ein manisches Verhältnis zu Zahlen. Sie bohren sich in seinen Kopf und gruppieren sich dort zu negativen oder positiven Kombinationen. Begegnungen mit Künstlern werden immer mehr zu Therapiestunden und schließlich kann Andy Warhol-Superstar Ultra Violet Oliver eine neue Tür öffnen, heißt es in der Ankündigung. Darsteller sind Rosa von Praunheim, Joey Arias, Anna Steegman und Tom Tykwer.

Die SR-Kulturzeit bezeichnete "Wie ich lernte, die Zahlen zu lieben" als "dramaturgisch dichten Dokumentarfilm, der berührt". Und Knut Elstermann von Radio1 in Berlin bezeichnete den Film als "ein humorvolles Werk, voller Selbstironie und Lebendigkeit, völlig unverkrampft und ohne jedes Selbstmitleid. Glückwunsch zu diesem Film, den ich in jeder Hinsicht großartig fand." In der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen hieß es: "Ein wirklich sehenswerter Film. Die Stilbrüche, die sich aus der schrillen New Yorker Künstlerszene und der Innenansicht einer Zwangsstörung ergeben, zu einer Einheit zusammenzufügen, ist echte Filmkunst."

Oliver Sechting selbst schreibt: "Unser Film soll Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen Mut machen, zu sich selbst zu stehen, selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Therapien können helfen, aber nicht immer heilen. Darüber kann man verzweifeln oder man versucht, das Beste daraus zu machen. Als Betroffener die eigene Geschichte zu erzählen, ist ein guter Schritt, sich und andere aus einer verdunkelten Ecke des Lebens herauszuholen und ins Licht zu stellen."

Die Vorstellung am Montag, 12. Januar, beginnt um 19 Uhr, ebenso wie eine weitere am Mittwoch, 14. Januar. Eine weitere Vorstellung gibt es am Dienstag, 13. Januar, um 17 Uhr.