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Gedenken auf dem Westfriedhof Kein Raum für geistige Brandstifter

250 Teilnehmer aus Politik, Kirche und Gesellschaft haben am Freitag auf
dem Westfriedhof der Toten des Luftangriffes auf Magdeburg vor 70
Jahren gedacht.

17.01.2015, 02:06

Magdeburg l In seiner Rede sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper, dass in der Mitte der Gesellschaft kein Raum für geistige Brandstifter sei. "Gleichzeitig wenden wir uns gegen den Missbrauch dieses traurigen Anlasses durch geschichtsverfälschende und demokratiefeindliche Propaganda rechter Kräfte", so Trümper weiter. Er rief zudem dazu auf, heute bei der siebten Magdeburger Meile der Demokratie ein Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz zu setzen. Die Veranstaltung wird vom Magdeburger Bündnis gegen rechts und der Stadt gemeinsam organisiert.

Zu den Gästen der Kranzniederlegung am Westfriedhof gehörten unter anderen Innenminister Holger Stahlknecht, der ehemalige Landtagspräsident Dieter Steinecke (beide CDU) und der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Magdeburg, Stephan Hoenen.

Hoenen sprach nach einer Schweigeminute ein Gebet. Er sagte: "Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem". Bei dem schwersten alliierten Luftangriff auf Magdeburg kamen am 16. Januar 1945 Tausende Menschen ums Leben. Die Innenstadt wurde dabei weitestgehend zerstört.

Seit Jahren wird dieses Datum von Rechten missbraucht. Ein Trauermarsch von Neonazis fand am Freitagabend im Magdeburger Norden statt. Es kamen laut Polizei 300 Rechte und damit deutlich weniger als in den vergangenen Jahren.