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Aerosolarena-Betreiber und Tourismus-Akteure lenken die Aufmerksamkeit auf Graffiti-Gelände Besucher bewundern bunte Bilder

Wer hätte das gedacht: Die alte Konsummühle hat das Zeug zum
Touristenziel. Grund sind die Bilder, die von den Wänden leuchten. Das
ist Kunst abseits eingetretener Wege, die auch dem Publikum abseits der
Sprayer-Szene gezeigt werden soll - davon sind Tourismus-Fachleute
überzeugt.

Von Martin Rieß 10.02.2015, 02:36

Magdeburg l Premiere in der Aerosolarena am Klosterkamp: Auf Einladung der Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus Gesellschaft (MMKT), die auch die Touristinformation betreibt, haben Mitglieder des neuen Kultur-Hafen-Vereins Besucher über das Gelände im Stadtteil Industriehafen geführt. Über die Wände ziehen sich die Arbeiten von regionalen Künstlern ebenso wie von international bekannten Größen, die die großen Flächen und die geschützte Umgebung in einem eingezäunten Gelände schätzen gelernt haben. Ständig, so berichten die Vereinsmitglieder, gibt es hier Veränderung. Die Aerosol-Arena hat den Anspruch, Galerie und nicht Museum zu sein. Die Künstler freuen sich über das Bild, wenn es fertig und noch frisch ist. Dann wird es auf dem Speicherchip der Kamera archiviert - und der nächste Nutzer kann sich an der Fläche versuchen.

Die Zeit, die die Sprayer haben, sieht man den Bildern an: Detailverliebt und teils recht filigran erzählen sie ganze Geschichten, ermöglichen es dem Betrachter, aktuelle Entwicklungen zu entdecken und mitzuinterpretieren.

Diese besondere Umgebung haben jetzt also die Toursmus-Fachleute entdeckt. Als Alternative zum klassischen Kulturbetrieb. Und auch als in Kennerkreisen inzwischen längst über die Grenzen der Landeshauptstadt bekannte Lokalität. MMKT-Mitarbeiterin Annett Gassauer berichtet: "Mit einigen Kollegen haben wir uns das im Herbst angeschaut und waren schwer beeindruckt." Der Termin jetzt im Winter ist den Ferien geschuldet. Es soll ja ein Angebot für Jung und Alt sein. Die Besucherzahl legt zumindest die Vermutung nahe, dass der Testballon erfolgreich in die Höhe gesteigen ist: Hatten die Organisatoren vor Beginn der Veranstaltung noch Bedenken, ob bei schneidendem Wind und frischen Temperaturen zehn Besucher kommen würden, waren es dann fast zwanzig. Schon vor der Tour durch die Aerosol-Arena hatte MMKT-Sprecher Ralf Steinmann gesagt: "Wenn es wärmer ist, werden wir einen weiteren Versuch unternehmen." Der Erfolg wird ihn und seine Kollegen darin bestärkt haben.

Als Erfolg sehen übrigens auch die Kultur-Hafen-Mitglieder die Veranstaltung. Der stellvertretende Vorsitzende des neuen Vereins ist Björn Zwernemann, und er berichtet: "Wir haben während des Rundgangs beispielsweise einen sehr interessanten Kontakt zur Universität knüpfen können." Netzwerk-Arbeit also im besten Sinne.

Mit auf den Weg genommen haben die Besucher die Botschaft, dass trotz neuer Strukturen im Hintergrund an die Erfolge angeknüpft werden soll. Die HipHop-Olympics finden vom 22. bis 25. Mai statt. Vom 5. bis 7. Juni steht unter dem Titel Fuminal die elektronische Musik im Mittelpunkt. Und zum International Meeting of Style treffen sich die Graffiti-Künstler vom 4. bis 6. September.

Dazwischen werden sich - wie gewohnt - Künstler auch so an den Wänden austoben. Und Björn Zwernemann sagt, dass es in Zusammenarbeit mit der MMKT im zeitigen Frühjahr die nächste Führung geben wird. Dann werden von den bisherigen Bildern an den Wänden noch einige zu sehen sein, bevor im Laufe des Sommers und vor allem zu den großen Veranstaltungen völlig neue Ideen an der Wand zu sehen sein werden.

Weitere Bilder vom Besuch in der Aerosolarena gibt es unter www.volksstimme.de/magdeburg im Internet.