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Schifffahrtszeichen oberhalb des Wasserfalls Alte Elbe ist unterhalb des Wehrs gesperrt

Von Anja Jürges 11.02.2015, 02:33

Magdeburg l Der Anna-Ebert-Brücke ist ihr stolzes Alter von 135 Jahren anzumerken. Seit mittlerweile fünf Jahren stellen Prüfingenieure regelmäßig gravierende Schäden an dem Baudenkmal fest. Mit Folgen für den Straßen- und den Schienenverkehr. Autos dürfen auf dem maroden Bauwerk nicht schneller als 30, Bahnen sogar nicht mehr als zehn Kilometer pro Stunde fahren. Auf den Verkehr zu Wasser hingegen habe der Zustand der Brücke keine Auswirkungen, so Hartmut Rhein. Der Leiter des Schifffahrtsbüros im Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg (WSA) sagt: "Da durften noch nie Boote fahren. Die Alte Elbe ist unterhalb des Cracauer Wasserfalls nicht für den Verkehr freigegeben."

Zeichen als Hinweis auf Wehr und Durchfahrtverbot

Ausgeschildert ist das für Wassersportler oberhalb des Wehres. "Dort befindet sich ein Schifffahrtszeichen, das auf das Wehr hinweist und den Bereich von dort an für den Schiffsverkehr sperrt", sagt Rhein. Das schließe den alten Elbarm unter der Anna-Ebert-Brücke zwar mit ein. Jedoch bedingt der Brückenzustand nicht die Sperrung.

Wie für den Straßenverkehr gibt es auch für Wasserstraßen Verkehrsvorschriften. "Für die Elbe heißt es darin, dass diese von der deutsch-tschechischen Grenze bis hin nach Hamburg als Wasserstraße gilt", sagt Rhein. Nebenwasserstraßen sind explizit genannt. "Die Alte Elbe ist nicht dabei", so der Schifffahrtsexperte. Wer sich auf eine Fahrt begibt, müsse sich über solche Umstände informieren.

Aus Richtung Herrenkrug kommend sei es theoretisch möglich, der Alten Elbe zu folgen, so Rhein. Er sagt: "Doch gegen den Strom ist das allein mit Muskelkraft kaum möglich." Es gebe dort zwar kein Verbotsschild. Doch da die Alte Elbe in der Verkehrsvorschrift nicht als Wasserstraße ausgezeichnet ist, haften Wassersportler dort selbst für eventuelle Schäden. "Wer sich mit Wassersport auskennt, wird die Alte Elbe im Bereich der Anna-Ebert-Brücke nicht befahren", sagt Rhein. Denn er wisse um die Gefahren der Sandbänke, Untiefen und Gewächse mitten im Wasser. Nicht zuletzt wegen des Flora-Fauna-Habitat-Status (FFH) des Gebietes finden in dem Bereich keine Eingriffe und Unterhaltungsmaßnahmen von Seiten des WSA statt. "In den mehr als 30 Jahren, die ich mit Schifffahrt zu tun habe, habe ich dort noch niemanden langfahren sehen. Ausgenommen zu Veranstaltungen wie dem Elbebadetag", erzählt Rhein.

Die Zollelbe bis hin zum Winterhafen hingegen ist befahrbar. Solange Hartmut Rhein nichts Gegenteiliges bekannt gibt. Denn Anordnungen zu Sperrungen von Wasserstraßen und deren Gründen nehmen ihren Weg über seinen Schreibtisch. Für die Zollelbe sehe er aktuell keine Gefahrenhinweise. "Dort gibt es wasserseitig keine Hindernisse", sagt Rhein. Für Wassersportler ändert sich also vorerst nichts rund um die Elbinsel.