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Ausbau des Steingrabens Schöpfwerk für die Furtlake

Die ersten Arbeiten für den dritten Bauabschnitt des
Furtlakengrabensystems in Ostelbien haben begonnen. Dazu gehören der
Ausbau des Steingrabens durch den Biederitzer Busch, die Errichtung
eines Schöpfwerks und der Neubau des Steingrabensiels. Ziel ist die
Fertigstellung im kommenden Jahr.

Von Michaela Schröder 20.02.2015, 02:14

Magdeburg l Ab Juni soll mit dem Ausbau des Steingrabens begonnen werden, informiert die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Im Zuge der geplanten Arbeiten sind für die Trassenfreilegung zum Ausbau des Steingrabens zunächst Baumfällungen und die Entfernung von Gehölzen notwendig. Erste Arbeiten haben bereits begonnen. Derzeit läuft die Entnahme von Gehölzen im Bereich der Waldseen.

Der Ausbau des Steingrabens ist einer der entscheidenden Schritte für eine schnelle Abführung von Hochwasser aus dem Gesamtsystem. Der Verlauf der Trasse wurde in mehreren Abstimmungsrunden mit der DBU Naturerbe GmbH, Eigentümerin der Flächen im Biederitzer Busch, festgelegt, erklärt die Stadtverwaltung auf Nachfrage der Volksstimme. Dabei sei der Verlauf so gelegt, dass so wenige Bäume wie möglich durch das Vorhaben gefällt werden. Die Trassenbreite umfasst den Graben sowie einen parallel verlaufenden Bau- bzw. Unterhaltungsweg. Der Unterhaltungsweg soll auch den Zugang zum Siel bzw. zum Schöpfwerk ermöglichen.

"Bisher verläuft der Steingraben ohne einen Unterhaltungsweg durch den Biederitzer Busch und deshalb konnte die dringend notwendige Gewässerunterhaltung nicht erfolgen", erklärt Rathaussprecherin Kerstin Kinszorra. Das Schöpfwerk werde nördlich neben dem derzeitigen Steingrabensiel errichtet werden (siehe Karte). Die Lage des Siels bleibt annähernd gleich. Aufgrund des Schöpfwerkes und der Sicherheitsanpassungen zum Hochwasserschutz wird das Bauwerk deutlich größer als das bestehende Siel sein.

"Das Volumen der Baumaßnahmen beträgt rund 5 Millionen Euro", so der Beigeordnete für Kommunales, Umwelt und allgemeine Verwaltung, Holger Platz.

"Nach Abschluss der Baumaßnahme kann sowohl die Vernässung privaten und öffentlichen Eigentums als auch bei landwirtschaftlich, gewerblich und industriell genutzten Flächen minimiert werden. So wird das normale Grundwasserniveau schneller wieder erreicht. Die hydraulische Gesamtsituation des Polders wird durch diese Maßnahme entspannt", ergänzt Platz.

Erst kürzlich wurde der zweite Abschnitt des Gewässerausbaus beendet. Neben dem Graben H wurden auch der Entlastungsgraben vom Graben A zu Hermeckes Kiesloch sowie die Rohrleitung Puppendorfer Weg ausgebaut bzw. hergestellt (Volksstimme berichtete). Im Sommer 2014 konnte der erste Abschnitt, Ausbau der Prester Gräben, fertiggestellt werden. Dazu gehört der Ausbau der Gräben E und F sowie die Herstellung des Prester-Verbindungsgrabens auf einer Gesamtlänge von rund 3100 Metern (siehe Karte). Den Schwerpunkt dieser beiden Abschnitte stellte der Bau einer Rohrleitung vom Puppendorfer Weg bis zur Furtlake, Durchlass An der Lake, dar.

12 Millionen Euro für Hochwasser-Nachsorge

Während die Hochwasservorsorge, die Ertüchtigung der Deiche und Schutzanlagen, in die Zuständigkeit des Landes fällt, ist die Landeshauptstadt Magdeburg für die Hochwasser-Nachsorge zuständig. Ein Schwerpunkt ist dabei die Entwässerung der ostelbischen Stadtgebiete, wo durch hohe Grundwasserstände und die Poldersituation bei Hochwasser anhaltende Vernässungen auftreten, die privates und öffentliches Eigentum gefährden. Eigens hierfür wurden ein Konzept entwickelt und die ersten Maßnahmen bereits umgesetzt, wie zum Beispiel der Ausbau des Grabensystems in Pechau (2006) und der Neubau des Zipkeleber Siels (2007). Der Ausbau des Furtlakengrabensystems ist ein weiterer wichtiger Baustein. Insgesamt werden 12 Millionen Euro in die Hochwasser-Nachsorge investiert.