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MVB-Plan stößt auf Widerstand Protest gegen Umverlegung der Buslinie 58

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) wollen den Stadtteil Hopfengarten
noch mehr im Busliniennetz integrieren und planen ab Juli die
Umverlegung der Linie 58. Anwohner der Straße "Am Hopfengarten" kündigen
Widerstand gegen das Vorhaben an.

Von Marco Papritz 06.03.2015, 02:25

Magdeburg l Mehrere Gründe führen zur Änderung, die ab Juli greifen soll. Seit der Verlängerung der Straßenbahnlinie zum Stadtteil Reform im Jahr 2012 vollzieht die Buslinie 57 von Sudenburg nach Buckau eine Schleifenfahrt durch Reform. Dort ist die Buslinie 58 im Einsatz, die eine Verbindung von der Werner-Seelenbinder-Straße über die Leipziger Chaussee, Gustav-Ricker-Straße und Ottersleber Chaussee zum SKL schafft. "Dies bedeutet für den Betrieb der Buslinie zwei Umwegfahrten", so MVB-Betriebsleiter Andreas Busch. Zum einen die Schleife der Linie 57 durch Reform zur Werner-Seelenbinder-Straße, zum anderen die Linie 58 über die Gustav-Ricker-Straße zum Zentrum für Heilberufe. Heißt: Es besteht derzeit keine direkte Linienführung. Fahrgäste, die von Sudenburg zum SKL möchten, müssen eine längere Fahrzeit auf sich nehmen.

"Nach der Linienumstellung mit der Erweiterung der Straßenverbindung nach Reform Ende 2012 haben wir mehrere Kundenbeschwerden in Bezug auf die fehlende Direktverbindung erhalten", so Busch. Zudem wird derzeit ein großes Gebiet im Stadtteil Hopfengarten nicht von einer Buslinie angefahren.

Fahrzeitgewinn von vier Minuten

Die Busse der Linie 58 sollen ab Juli direkt durch die Straße "Am Hopfengarten" über die Gustav-Ricker-Straße in Richtung Salbke geführt werden. Busch: "Für die Fahrgäste bedeutet dies ein Gewinn von vier Minuten Fahrzeit, wenn sie von Reform zum SKL fahren möchten." Und: Die Buslinie 58 soll bis Sudenburg verlängert werden. So könnten auch Lemsdorfer zusteigen. Die Linie 57 müsste die Werner-Seelenbinder-Straße nicht mehr anfahren, sondern fährt direkt über den Kirschweg nach Buckau. Auch hier ergeben sich Zeitgewinne für die Fahrgäste,.

Auf beiden Linien soll montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr ein 20-Minuten-Takt (derzeit verkehrt die Buslinie 57 im 30-Minuten-Takt) eingeführt werden. "Damit gilt im Bereich Lemsdorf, in dem es sehr viele Fahrgäste gibt, ein ganztägiger 10-Minuten-Takt", so der Betriebsleiter. Speziell für Bewohner im Zentrum vom Hopfengarten sei es nach der Umsetzung der Pläne attraktiver in den Bus zu steigen, da "sie schnell zur Straßenbahn kommen und Umwegfahrten entfallen".

Für die Straße "Am Hopfengarten" ist eine Verlegung der Bushaltestellen von der Leipziger Chaussee direkt in die Straße unweit des Kreuzungsbereiches (eine Busbucht in Fahrtrichtung Gustav-Ricker-Straße soll entstehen, um den Verkehr nicht zu behindern und eine Anbindung zur Straßenbahn zu schaffen) geplant. Zudem sollen Haltestellen in Höhe Otternweg nahe der Grundschule "Am Hopfengarten" und in Höhe Maikäferweg jeweils am Fahrbahnrand eingerichtet werden.

Das derzeit geltende Tempo-30-Gebot sowie die Verkehrsverhältnisse wie eine Einengung in der Straße bleiben laut MVB-Betriebsleiter bestehen. Der Abbiegebereich von der Straße "Am Hopfengarten" in die Gustav-Ricker-Straße werde für den Busverkehr beispielsweise mit Rasengittersteinen umgestaltet, so Andreas Busch. Unter den gegenwärtigen Bedingungen würden Busse diesen nicht befahren können: "Es wird aber nicht so sein, dass Lkw eingeladen werden, diesen Bereich zum Befahren zu nutzen."

Sorge: Aus Anwohner- wird Durchgangsstraße

Genau dies befürchten Anwohner der Straße. So wie Simone Meyer. Sie verweist darauf, dass die Straße als Schulweg zur Grundschule genutzt werde und eine Anliegerstraße sei. "Mit der Planumsetzung benutzen eben nicht nur Busse, sondern auch LKW die Straße. Sie wird zu einer Durchgangsstraße", sagt sie. Anwohner würden zudem bezweifeln, dass im Wohngebiet ein Bedarf an einer Buslinie bestünde. Sie haben eine Unterschriftenaktion gestartet, um ihren Protest zum Ausdruck zu bringen. "Wir sind von den Plänen völlig überrascht worden. Unsere Interessen werden nicht berücksichtigt", so Simone Meyer.

In Kürze sollen die Pläne zur Umverlegung der Buslinie 58 dem MVB-Aufsichtsrat vorgestellt werden. Und es müsse noch die Konzession für die Linie geändert werden, so Busch. Eine Abstimmung mit dem sogenannten Aufgabenträger, dem Stadtplanungs- und dem Tiefbauamt, ist erfolgt.