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Lorenzweg-Gymnasium Magdeburg Sanierung bei laufendem Betrieb

Auf die Gymnasiasten der neuen Lorenzweg-Schule kommen wahrscheinlich
belastende Stunden zu. Ihre neue Heimat muss nämlich erst noch saniert
werden. Das soll abschnittsweise und bei laufendem Schulbetrieb
passieren.

14.03.2015, 02:23

Magdeburg l Während des Volksstimme-Wahlforums hatte OB Lutz Trümper angekündigt, dass in Sachen "neues Gymnasium" jetzt Nägel mit Köpfen gemacht würden. Die eigentlich geplante Außenstelle des Einsteingymnasiums im Lorenzweg soll gleich zu einer eigenständigen Schule werden. (Volksstimme berichtete).

Das neue Gymnasium am Lorenzweg - einen offiziellen Namen gibt es noch nicht - muss allerdings erst noch saniert werden. Wann und wie, weiß zwar noch keiner genau. Aber fest steht schon jetzt: das wird bei laufendem Betrieb passieren. Am Standort Lorenzweg stehen drei Schulgebäude (Häusertyp: Erfurt). "Zur Absicherung des Schuljahres 2015/16 erfolgt in den nächsten Wochen die Herstellung der Betriebsbereitschaft für den Schulbetrieb der dann vorhandenen Jahrgangsstufen", sagt Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra. Demnach ziehen die Schüler erst in das Haus C. Während dieser Zeit sollen die Häuser A und B saniert werden. "Eine Sanierung bei laufendem Schulbetrieb tritt nicht ein, da ungeachtet der örtlichen Nähe der Gebäude die Sanierung der Häuser A und B im Leerstand erfolgen wird", so Kinszorra weiter. Dass die Gebäude sehr dicht auf einem Gelände stehen (siehe Bild), zählt in der Stadtverwaltung offenbar nicht als Sanierung bei laufendem Betrieb.

Es gibt noch keine Förderrichtlinie vom Land

Unklar ist auch, ob eine von der Stadt anvisierte Sanierung über Stark-III-Mittel überhaupt klappt. Denn bisher liegt keine Zusage des Landes zu Fördermitteln oder Standorten vor. Die Förderrichtlinie soll allerdings noch in diesem Quartal veröffentlicht werden.

Bereits seit dem Jahr 2012 ist klar, dass Magdeburg ein weiteres Gymnasium braucht. Die Schülerzahlen steigen bis 2018. Im Februar 2013 wollten OB Trümper und seine Verwaltung ein neues Gymnasium gleich in der Nachbarschaft des Alten Rathauses bauen lassen. Die Stadträte von SPD und Linke waren dafür, CDU, FDP und die Grünen allerdings dagegen. Sachliche Gründe wurden vorgebracht (zu wenig Gelände, kein Sportplatz, zu teuer), tatsächlich warf man dem OB aber vor, er habe die Fraktionen nicht informiert und wolle sich nur ein "Trümper-Gymnasium" in der Nähe des Rathauses bauen lassen. Der OB wurde von CDU, FDP und Grünen abgewatscht, der mögliche Standort für ein neues Gymnasium wurde der Schulkomplex (Marke "Erfurt") am Lorenzweg. Das werde auch preisgünstiger, denn immerhin gebe es dort schon eine Schule, die "nur" noch saniert werden müsste. Eine Entscheidung die trotz - wie sich später herausstellte - völlig offener Fördersituation getroffen wurde. Heftige Kritik für die Entscheidung der Stadträte gab es unter anderen von der IG Innenstadt und vom Stadtelternrat. Der Lorenzweg sei alt und vor allem verkehrstechnisch im Niemandsland, also nur schwer für die Schüler zu erreichen. Der Stadtelternrat hatte für einen Umbau des ehemaligen Staatsarchivs am Hegelgymnasium plädiert. Zwischenzeitlich hatte die Linke vorgeschlagen, man solle das Abrissgelände (Wohnblocks) am Südabschnitt des Breiten Wegs auf einen möglichen Standort für ein neues Gymnasium hin untersuchen. SPD und Grüne unterstützten das. Hinter den Kulissen im Rathaus wurde auch sonst über einen Plan B diskutiert, falls die Lorenzweg-Sanierung doch noch scheitern sollte.

Noch sind am Lorenzweg andere Schule zu Hause

Noch sind am Lorenzweg auch noch andere Einrichtungen untergebracht: die "Neue Schule Magdeburg" und die Grundschule Kritzmannstraße. Der Mietvertrag mit der "Neuen Schule" läuft noch bis Ende Juli. Danach zieht die Einrichtung an die Nachtweide. Die dortige Kindertagesstätte Sterntaler zieht dann in die Helene-Weigel-Straße 1.

Der Rückzug der Grundschule "Kritzmannstraße" in das sanierte Haupthaus ist für die kommenden Pfingstferien geplant.