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Ehemalige Staatsbank Stadtrat soll Fenster zum Dommuseum öffnen

Der städtische Sozialausschuss hat sich am Mittwoch die Alte Staatsbank
am Domplatz angesehen. Dort soll einmal das Dommuseum einziehen. Viele Vorbereitungen sind schon getroffen worden. Im Herbst soll der Stadtrat entscheiden.

Von Christina Bendigs 20.03.2015, 02:21

Magdeburg l Es sei ungewöhnlich, dass Architekten in einem Ideenwettbewerb auch gleich ein Modell mitliefern würden. Das Architektenbüro Holzer Kobler hat es getan und damit die Initiatoren des Dommuseums überzeugt, berichtet Dr.Gabriele Köster als Leiterin der Magdeburger Museen.

Am Mittwoch hat sie das Modell den Mitgliedern des Kulturausschusses präsentiert und den aktuellen Stand erläutert. Demnach würde das Dommuseum voraussichtlich im Jahr 2018 in die Alte Staatsbank einziehen. Vom künftigen Museumsfoyer, das im östlichen Teil des Gebäudes entstehen soll, würde der Blick direkt auf den Dom fallen.

Initiatoren werben weiter für Fördergeld
Ob sich dieses symbolische Fenster öffnet, hängt unter anderem vom Stadtrat ab. Der nämlich müsste sich zunächst mit einem Grundsatzbeschluss zum Dommuseum bekennen. "Denn die Stadt würde den größeren Teil der Kosten tragen müssen", berichtete Gabriele Köster im Gespräch mit der Volksstimme. Der Grundsatzbeschluss soll bis Herbst vorbereitet werden, informierte sie. Um dann auch schon mit Zahlen argumentieren zu können, ist mit dem Architekturbüro, das sich mit Erfolg am Ideenwettbewerb beteiligt hatte, ein Vorvertrag geschlossen worden. Für die Mitarbeiter des Büros gilt es nun, eine Kostenkalkulation zu erstellen, die in den Grundsatzbeschluss einbezogen werden kann.

Ob das Architekturbüro Holzer Kobler am Ende auch den Zuschlag bekommt, sollte der Stadtrat sich zum Dommuseum bekennen, obliegt ebenfalls der Entscheidung des Stadtrates. "Das wäre aber unser Vorschlag", sagt die Magdeburger Museumsleiterin. "Unser" bezieht Gabriele Köster in dem Fall auf die Kooperationspartner, die an dem Projekt beteiligt sind: das Kulturhistorische Museum, die Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt und das Landesamt für Archäologie. Das Modell versteht sie lediglich als Skizze, deren gestalterische Aspekte nun mit den inhaltlichen in Einklang gebracht werden müssen.

Für die Finanzierung müsse zudem Fördergeld akquiriert werden. Kulturbeigeordneter Dr. Matthias Puhle empfahl während der Ausschusssitzung diesbezüglich unter anderem, auch die Bundeskulturstiftung anzusprechen, um Geld für das Museum, in dem vor allem die Grabungsgeschichte im Dom dokumentiert werden soll, einzuwerben.

Auf der Ausstellungsfläche sollen drei Themenschwerpunkte gesetzt werden: Die kirchlichen Großbauten auf dem Domplatz im 10. Jahrhundert, Kaiser Otto der Große und Königin Editha sowie ihre Grablegen und die Bedeutung des Erzbistums Magdeburg im Heiligen Römischen Reich bis zum Ende des Mittelalters sollen in der Präsentation beleuchtet werden.

5000 Quadratmeter allein für Magazine
Erfreut zeigte sich Gabriele Köster, dass die Initiatoren eine der Tresoretagen im Keller des Gebäudes für das Dommuseum reservieren konnten. Denn auch für die Magazine werde Platz benötigt - 5000 Quadratmeter.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Gerüchte darüber, dass auch die Touristinformation im Dommuseum ein neues Domizil finden könnte. Doch das werde nicht möglich sein. Denn in den 400 Quadratmetern für Foyer, Garderobe, ein kleines Café, Sanitäranlagen, etc. wird dafür kaum Platz bleiben und ein Anbau sei nicht möglich. Allerdings sei ein Infostand denkbar. Ob dieser auch personell besetzt werde oder eine Art Touch-Screen-Station bevorzugt wird, werde die Marketing Kongress und Tourismus GmbH noch entscheiden.

Eines ist aus Sicht von Gabriele Köster sicher: Das Interesse am Dommuseum ist groß.