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THW Magdeburg Hilfswerk erlebt Mitgliederboom

In den vergangenen Tagen haben sich mehr als 20 Männer und Frauen beim Technischen Hilfswerk Magdeburg zum einsatzfähigen Helfer ausbilden lassen. So viele wie lange nicht mehr.

28.03.2015, 02:22

Magdeburg l Die Studentin Marie-Luise Vetter aus der Nähe von Senftenberg ist eine von 20 neuen THW-Helfern in Magdeburg. Die 20-jährige Brandenburgerin studiert im 1. Semester Sicherheit und Gefahrenabwehr in Magdeburg. Bei diesem Studiengang handelt es sich um ein gemeinsames Angebot der Otto-von-Guericke-Universität und der Hochschule Magdeburg-Stendal.

In ihrem Heimatort in der Lausitz ist Vetter bereits in der Feuerwehr engagiert. Nach Magdeburg ist sie gekommen, weil es diesen Studiengang in dieser Form nur einmal in Deutschland gibt. Marie-Luise Vetter möchte später im Bereich Notfallmanagement arbeiten. "Das Studium besteht zum großen Teil aus Theorie. Hier beim THW geht es aber um Praxis", sagt sie. Dabei können sich Studenten wie Marie-Luise Vetter die Leistung nicht einmal auf das Studium anrechnen lassen.

"Darum geht es aber auch nicht. Helfen macht ja auch Spaß", sagt ihr Kommilitone Fritz Johannes Geruschkat. Der 22-Jährige kommt aus Eckernförde in Schleswig-Holstein. Auch er studiert Sicherheit und Gefahrenabwehr an der Hochschule Magdeburg-Stendal (3. Semester) und ist in seinem Heimatort für die Feuerwehr aktiv.

Insgesamt hat der THW Ortsverband derzeit mehr als 60 einsatzfähige Helfer. "Da sind wir ganz gut aufgestellt", sagt THW-Sprecher Falk Lepie. Normalerweise absolvieren beim THW Ortsverband pro Jahr fünf Leute die Grundausbildung. "Dass wir nun gleich 20 neue einsatzfähige Helfer haben, hat uns auch überrascht", so Lepie. Weil das Interesse dieses Mal so groß war, hat der THW Ortsverband in den vergangenen Tagen eine Intensiv-Ausbildungswoche veranstaltet. Vergleichbar ist das mit der Truppmannausbildung bei der Feuerwehr.

Es gibt noch mal Grundlagen in Erster Hilfe und Kurse an den unterschiedlichsten Geräten. Diese Ausbildung muss auch durchlaufen, wer, wie die beiden Studenten Marie Luise Vetter und Fritz-Johannes Geruschkat, schon genügend Feuerwehr-Erfahrung hat. "Viele Tätigkeiten sind bei uns anders", erklärt Lepie. Als Beispiel nennt er den Maschinisten. Für Außenstehende lässt sich das vielleicht so zusammenfassen: Beim THW ist alles eine Nummer größer.

Die Helfer werden zum Beispiel gerufen, wenn ein Zug entgleist ist. So gehört etwa zur Grundausbildung das Heben von tonnenschweren Lasten.