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Orkantief "Niklas" Sturm legt Messe und Straßenbahnen lahm

Der Sturm hatte am Dienstag auch Magdeburg fest im Griff. Die
Einsatzkräfte waren pausenlos unterwegs, um umgestürzte Bäume und
Gerüste zu beseitigen oder abgedeckte Dächer zu sichern. Über Verletzte
war bis zum Abend nichts bekannt.

Von Vanessa Kanz, Rainer Schweingel und Christina Bendigs 01.04.2015, 01:21

Magdeburg l Die Magdeburger Feuerwehr war den gesamten Dienstag bis in die Nacht zu Einsätzen unterwegs. "Der Schwerpunkt liegt auf Baumhindernissen", sagte am Nachmittag bereits Feuerwehr-Einsatzleiter Werner Greif. Außerdem seien zahlreiche lose Fensterbügel, kaputte Fassaden und beschädigte Autos aufgrund von umgefallenen Bäumen gemeldet worden. In der Ullnerstraße im Neustädter Feld waren beispielsweise zwei große Bäume durch den Sturm umgekippt. Auch am Dom und in der Landstraße kam es bereits zu Hindernissen. Prinzipiell sei aber das gesamte Stadtgebiet betroffen gewesen.

Am Salbker Platz stürzte ein Baum in die Oberleitung. Die Bahnen verkehrten nur bis Buckau. Die MVB haben Schienenersatzverkehr eingesetzt,sagte Sprecher Tim Stein am Abend. Im Milchweg wurde ein Haltestellenschild zerfetzt

An der Eisleber Straße in Lemsdorf löste sich die gesamte Dachhaut eines Mehrfamilienhauses und stürzte auf ein gegenüberliegendes Einfamilienhaus. Das Wohnhaus wurde dadurch ebenfalls schwer beschädigt. Etliche Feuerwehrleute waren dort bis in den Abend im Einsatz, um die Straße von den Dachteilen zu beräumen.

Das Orkantief bereitete nicht nur der Bahn und dem Straßenverkehr erhebliche Probleme. Auch die Magdeburger Frühjahrsmesse ist betroffen und musste wegen des Sturms bereits am Dienstag und Mittwoch geschlossen bleiben.

Karl Welte, Vorsitzender des Vereins Selbstständiger Gewerbetreibender Markt- Messereisender e.V. Magdeburg, bittet die Besucher um Verständnis. "Wir haben zwar keine behördliche Auflage, die uns explizit aufträgt zu schließen, aber die Sicherheit steht für uns an oberster Stelle", so Welte.

Schausteller hoffen auf das Geschäft zu Ostern
Besondere Sicherheitsmaßnahmen gäbe es nicht unbedingt. Einige Schausteller haben aber an ihren Geschäften und Ständen nochmal das ein oder andere festgezurrt und -gebunden. "Vor allem Planen und Dekorationen sollten festgebunden werden", sagt Karl Welte, "außerdem haben wir Zäune an den Eingängen aufgestellt, um den Platz abzusperren. Wir wollen nicht, dass neugierige Personen den Platz betreten und dabei etwas passiert."

Ab Windstärke Acht sei es laut Welte angebracht, die Messe zu schließen. "Wenn der Wind so stark ist, dass er Dachziegel abreißt und Bäume entwurzelt, dann kann beim Karussell natürlich auch möglicherweise etwas passieren", sagt der Vereinsvorsitzende.

Nach dem Sturm müssten die Fahrgeschäfte allerdings nicht aufs Neue inspiziert werden. "Da der Wind eher Kleinigkeiten wie Dekorationen und kleine Schilder angreift und die Teile der Fahrgeschäfte etliche Tonnen wiegen, können die Windkräfte den Karussellen und Achterbahnen nichts anhaben", sagt Welte.

Ob die Frühjahrsmesse heute ihre Türen wieder öffnen kann, ist nach Karl Welte noch nicht gewiss. Die Langzeitprognose des Wetteramts besagt, dass es auf jeden Fall ab Freitag wieder besser werden soll.

Da die Frühjahrsmesse am Karfreitag wegen des Feiertags allerdings geschlossen hat, hofft Welte, dass der Wettergott es am Samstag und Sonntag wieder gut mit den Schaustellern meint, um die Ausfälle wieder reinzuholen. "Wir sind aber zuversichtlich und freuen uns auf das Ostergeschäft", so Karl Welte.