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Beauftragte für Katastrophenfall Bei Hochwasser auf dem Posten

Die Stadt hat jetzt Hochwasserbeauftragte für mehrere Stadtteile
eingesetzt. Sie sollen im Ernstfall die Informationsschnittstelle
zwischen Bürgern und dem Katastrophenstab sein.

Von Peter Ließmann 17.04.2015, 03:24

Magdeburg l Es gibt zwar im Katastrophenfall die Hochwasser-Hotline, viele Bürger wünschen sich aber einen Ansprechpartner "vor Ort", mit dem sie direkt in Kontakt treten können. Und auf der anderen Seite hat es sich beim Elbehochwasser 2013 bewährt, wenn der städtische Katastrophenstab ebenfalls einen direkten Ansprechpartner vor Ort hat, der sich in seinem Bereich genau auskennt.

Die Ortsbürgermeister von Randau-Calenberge, Beyendorf-Sohlen und Pechau waren im Sommer 2013 diese örtlichen Ansprechpartner und sie waren auch immer bei den Beratungen des Katastrophenstabes mit dabei. Dieses Prinzip des "schnellen Informationsflusses" habe sich als sehr wirkungsvoll erwiesen, so Magdeburgs Ordnungsbeigeordneter Holger Platz. Darum werde es jetzt auf die Stadtgebiete Rothensee, Buckau, Ostelbien, Werder und Fermersleben-Salbke-Westerhüsen ausgedehnt. Da es in den Stadtteilen keine "Ortsbürgermeister" gibt, wurden die Arbeitsgruppen Gemeinwesenarbeit gebeten, Bürger vorzuschlagen, die als Hochwasserbeauftragte eingesetzt werden könnten.

Am Mittwoch konnte Platz den neuen ersten Hochwasserbeauftragten der Stadt deren Ernennungsurkunden übergeben. Dazu traf man sich in der Feuerwache Nord.

Und das sind die Hochwasserbeauftragten:
Dr. Jörg Mayer, zuständig für Buckau
René Gesellchen und Dennis Jannack (Stellvertreter) für Fermersleben-Salbke-Westerhüsen
Gerald und Sebastian Rühmann (Stellvertreter) für den Werder
Lutz Raue für Rothensee
Klaus Kempa für Ostelbien

"Als wir davon gehört haben, dass Hochwasserbeauftragte eingesetzt werden, war für uns gleich klar, dass wir für unseren Stadtteil mit dabei sein müssen", sagte Gerald Rühmann. "Wir kennen den Werder wie unsere Westentaschen und wissen, wo es ganz spezielle Probleme bei Hochwasser gibt, etwa an der Alten Elbe." Und dass der Job des Hochwasserbeauftragten im Katastrophenfall auch sehr anstrengend werden wird, ist dem Werderaner klar. "Beim Hochwasser 2013 haben wir fast eine Woche lang nicht geschlafen, das kennen wir also schon", sagt Gerald Rühmann.

Die neuen Hochwasserbeauftragten werden in den kommenden Monaten intensiv auf ihre Aufgaben vorbereitet. Sie werden eine Einweisung in die Grundzüge des Katastrophenschutzes, des Hochwasserschutzes und der Arbeit im Katastrophenstab bekommen. Daneben können die Beauftragten auch an Fortbildungsveranstaltungen des Stabes und der Magdeburger Katastrophenschutzeinheiten teilnehmen.

Als Voraussetzungen mussten die Hochwasserbeauftragten Zuverlässigkeit, kommunikative und organisatorische Kompetenz und die Fähigkeit, komplexe Situationen zu verstehen und zu vermitteln, mitbringen. Welche Ausrüstung sie bekommen werden, ist noch offen. "Gummistiefel brauchen wir nicht, die haben wir noch vom letzten Hochwasser", schmunzelt Gerald Rühmann.