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Verein vor Konsolidierung Magdeburg zahlt letztmals Mietschulden der Handballer

21.04.2015, 03:22

Magdeburg l Die Landeshauptstadt wird an die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM) mehr als 46.000 Euro zahlen. Das Geld sind Mietschulden der Handball Magdeburg GmbH für die Getec-Arena. Laut Oberbürgermeister Lutz Trümper soll es diese Art der Finanzspritze für den Magdeburger Handball dieses Jahr zum letzten Mal geben. Seit 2009 hat die Stadt über sogenannte Ausgleichszahlungen bereits mehr als eine halbe Million Euro an die MVGM überwiesen.

In einem Schreiben an Trümper bittet Handball-Magdeburg-GmbH-Chef Marc-Henrik Schmedt die Stadt um die erneute Finanzspritze. Darin heißt es, dass der Konsolidierungsprozess noch nicht abgeschlossen sei, man aber die Zielstellung habe, das Unternehmen bis Juni 2015 vollständig zu entschulden. Um das zu erreichen, müsse man die Stadt noch einmal bitten, noch offene Beträge für die Hallenmiete zu zahlen.

Insgesamt 46.000 Euro bis 31. Dezember 2014 seien noch offen. Denn die Stadt hatte ihrerseits die Ausgleichszahlungen an die MVGM nur bis zum 30. Juni vergangenen Jahres geleistet. Beschlossen werden soll die erneute Zahlung Anfang Mai beim Finanz- ausschuss in nicht öffentlicher Sitzung. Als die Getec-Arena gebaut worden war, hatte sich Magdeburg für Förderzusagen im Gegenzug dazu verpflichtet, die Arena zu 70 Prozent für den Breitensport zur Verfügung zu stellen.

Das Land Sachsen-Anhalt hatte damals festgelegt, dass der Handballsport - auch Profihandball - in der kostenlosen Nutzung enthalten ist. Zahlen muss die Handball GmbH allerdings für die Nebenflächen in der Halle. Also zum Beispiel für Flächen, die durch die Gastronomie beansprucht werden. Jährlich ergibt sich so eine Summe von 92.000 Euro. Bereits seit 2008 greift Magdeburg den Handballern finanziell unter die Arme. Hintergrund war und ist die angespannte finanzielle Lage bei der Magdeburg Handball GmbH.

Laut Trümper soll es dieses Jahr diese Ausgleichszahlungen aber zum letzten Mal geben. Dann sei Schluss, sagte er. Trotzdem sei diese Finanzierungshilfe gerechtfertigt, da Handball für die Stadt auch ein Imagefaktor sei.

Im Volksstimme-Interview Mitte Februar hatte Schmedt bereits betont, dass man für 2015 die Schuldenfreiheit des Vereins anstrebe. "In zweieinhalb Jahren haben wir das Negativkapital von 1,2 Millionen Euro auf nun unter 400.000 Euro abgebaut", sagte Schmedt damals. Man sei auf einem guten Weg, im Juli 2015 schuldenfrei zu sein. Unabhängig davon hat der SCM seine Lizenz für die Saison 2015/16 gestern erneut ohne Auflagen oder Bedingungen erhalten.