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Flüchtlingsunterkünfte Das Ende der Westring-Story

Nach einem Jahr kommt die Debatte um den Westring zu einem Ende. In den Plattenbau sollen ab 1. Juli nun doch Asylbewerber und Flüchtlinge einziehen.

18.05.2015, 03:38

Magdeburg l Magdeburg wird den Westring nun doch für die Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen anmieten. Das wurde per Eilentscheid im nicht öffentlichen Teil beim zurückliegenden Stadtrat beschlossen. Demnach mietet die Stadt für die kommenden fünf Jahre die vier Eingänge mit insgesamt 48 Wohnungen an. So sollen bis zu 180 Flüchtlinge und Asylbewerber untergebracht werden können. Kosten pro Jahr: 837 500 Euro.

Vor einem Jahr berichtete die Volksstimme zum ersten Mal von der Immobilie am Westring. Schon damals sollte das Objekt angemietet werden. Aus der Zeitung hatte die Stadt erfahren, dass in dem Haus noch Leute wohnen. Die Leipziger Eigentümerin hatte das Haus seit Jahren verkommen lassen. Nach mehreren Zeitungs- und Fernsehberichten zog man im Rathaus die Reißleine und nahm Abstand von den Verhandlungen. Inzwischen haben die vergessenen Westring-Mieter zum Teil mit Hilfe der Stadt neue Wohnungen gefunden. Das Objekt steht leer.

Saniert und verwaltet wird es inzwischen von dem Leipziger Unternehmen Leilo Immobilien GmbH. Firmenchef und SPD-Mitglied Karten Tran sagte der Volksstimme, dass das Haus derzeit bezugsfertig gemacht werde und man noch mindestens einen Monat zu tun habe. Wie schon beim Lorenzquartier (Volksstimme berichtete) wurde auch der Betreibervertrag für den Westring mit einer Eilbegründung im nicht öffentlichen Teil des Stadtrates beschlossen.

Aus den Unterlagen geht hervor, dass der Vertrag eine Laufzeit von fünf Jahren hat, die ersten Bewohner am 1. Juli einziehen sollen. Die weiteren Eingänge werden stufenweise jeweils spätestens zum 1. September, 1. November 2015 und 1. Januar 2016 eröffnet. Die Nutzung ist für 165 Flüchtlinge vorgesehen. Eine Belegung von bis zu 180 Flüchtlingen sei aber zulässig, heißt es in der Beschlussvorlage.

In den Kosten sind die Ausstattung einschließlich der Büros und des Wachschutzes eingerechnet. So soll es etwa Ein- und Auslasskontrollen rund um die Uhr geben. In dem Haus soll es zudem Sportgeräte, Gemeinschaftsküchen, SAT-TV und WLAN-Anschlüsse geben. "Das Haus wird als Wohnen in Wohngemeinschaften konzipiert", heißt es.

Für das Objekt wird auch eine 1,5-Stelle für Sozialarbeiter geschaffen, was einem Betreuungsschlüssel von 1:100 entspricht und damit der Empfehlung des Landes für die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften folgt.