Viel Bach, viel Romantik und dazu Jazz

Magdeburg l Wo sollen sie stehen, die zwei kostbaren Flügel? Es wird das erste Mal sein, dass im Dom ein Piano-Duo auf zwei Instrumenten zu hören ist. "Die Organisation ist durchaus eine logistische Herausforderung", sagt Georg Bandarau. Er ist nicht nur Magdeburgs Stadtmanager, sondern zurzeit auch Mitorganisator der 7. Magdeburger Domfestspiele, die vom 3. bis zum 7. Juni im Dom zu erleben sind. Die beiden Flügel kommen aus Leipzig, die Blüthner-Pianofabrik stellt sie zur Verfügung.

Am 2. Juni rücken die Magdeburger Bühnentechniker an. Sie werden dann Bühnen, Sound- und Lichttechnik installieren. "Dafür müssen genaue Absprachen getroffen werden, denn beispielsweise finden jeden Tag ab 12 Uhr Andachten im Dom statt, bei denen es ruhig sein muss", sagt Georg Bandarau. Das gelte auch für die Künstler, die ebenfalls vor Beginn der Festspiele nach Magdeburg kommen werden, um die Akustik im Dom kennenzulernen und sich darauf einstimmen zu können. "Die Künstler freuen sich alle schon auf ihren Auftritt und die besondere Konzertatmosphäre", weiß Bandarau aus Gesprächen mit den Beteiligten.

Leider hat es auch eine Absage gegeben. Die Theaterinszenierung "Adams Schlange" von Silke Wallstein am Freitag, 5. Juni, muss ausfallen, da Schauspieler erkrankt seien. Man habe aber kurzfristig einen guten Ersatz finden können. "Wir sind sehr froh, dass das Ensemble der Kammerspiele Magdeburg am 5. Juni erneut seine Hörspielproduktion ,Magdeburgische Hochzeit` nach dem gleichnamigen Roman von Gertrud von Le Fort im Magdeburger Dom präsentieren wird", so Georg Bandarau. Die Karten für die ursprüngliche Theateraufführung behalten ihre Gültigkeit, können aber auch zurückgegeben werden.

Was erwartet die Besucher der 7. Magdeburger Domfestspiele? "Wir haben wieder versucht, für ein möglichst großes Publikumsspektrum etwas anzubieten", sagt Georg Bandarau.

Das Eröffnungskonzert am Mittwoch, 3. Juni, setzt bereits ein musikalisches Ausrufezeichen. Die Pianisten Hans-Peter und Volker Stenzl (beides renommierte Musikprofessoren) werden auf zwei Flügeln im Duett Werke von Ravel, Debussy, Reger und Beethoven spielen.

Der Gewandhausorganist Michael Schönheit wird am Donnerstag, 4. Juni, an der Domorgel Platz nehmen. Er gilt als einer der renommiertesten Organisten der Gegenwart und wird unter der Überschrift "alla francese" Werke von Olivier Messiaen, César Franck, Lois Vierne und Marcel Dupré spielen.

Musik und Theater steht am Freitag, 5. Juni, auf dem Festspielprogramm. Ab 19 Uhr wird das Magdeburger Ensemble "KONbarock" sein festliches Konzert "BachPur 4" spielen. Dazu gehören etwa Teile der Brandenburgischen Konzerte und die Kantate "Ich bin vergnügt in meinem Glücke". Um 21 Uhr betreten dann die Künstler der "Magdeburgischen Hochzeit" die Bühne.

Jazz soll am Sonnabend, 6. Juni, ab 19.30 Uhr den Dom erfüllen. Die Stuttgarter Pianistin Olivia Trummer hat sich mit dem Vibraphonisten Jean-Lou Treboux angesagt. Trummer ist bekannt als "Grenzgängerin" zwischen den Musikstilen. Jazz trifft auf Klassik, dazu das bemerkenswerte improvisatorische Talent von Olivia Trummer versprechen einen musikalischen Hochgenuss.

Ein Festgottesdienst im Dom leitet am Sonntag, 7. Juni, den letzten Tag der 7. Magdeburger Domfestspiele ein. Ab 16 Uhr setzt Andreas Schmidt-Adolf dann einen "Orgelpunkt". Sein Programm trägt den Titel "Die heitere Königin". Um 18 Uhr betritt wieder ein Magdeburger Ensemble die Dombühne. "Musica Sacra" wird mit seinem A-cappella-Gesang unter der Überschrift "Denn er hat seinen Engeln befohlen über mir" einen stimmungsvoll-geistlichen Abschluss der Domfestspiele gestalten.

"In den vergangenen Jahren waren die Konzerte der Domfestspiele regelmäßig ausverkauft", rät Georg Bandarau zum frühzeitigen Kartenerwerb.

Karten gibt es unter www.biberticket.de, der Hotline 5999700, bei allen biber-Ticket-Verkaufsstellen und im Volksstimme-Service-Center an der Goldschmiedebrücke.