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Sudenburger Friedhof Unruhe rund um die Ruhestätten

Auf dem Sudenburger Friedhof gibt es zurzeit etwas Unruhe. Der Grund:
Einige Gräberfelder werden umgestaltet. Und dabei könnten noch
Ehrenamtliche gebraucht werden.

Von Peter Ließmann 06.06.2015, 03:16

Magdeburg l Ein Friedhof ist ein Ort der Ruhe, allerdings auch der Bewegung. Das erlebten einige Volksstimme-Leser in den vergangenen Wochen auf dem Neuen Sudenburger Friedhof. Bäume würden dort gefällt und bei einigen Gräbern würden die Grabsteine umgeworfen.

"Bäume sind das nicht, sondern etwas zu groß gewordene Koniferen und Lebensbäume, die entfernt werden mussten", sagte Annett Ullrich, Leiterin der Friedhofsverwaltung des Kirchspiels Magdeburg Süd, zu dem der Friedhof an der Braunschweiger Straße gehört, im Volksstimme-Gespräch. Zurzeit sei man gerade dabei, unter anderem das Gräberfeld 11 einzuebnen. Der Grund dafür sei, dass für die dortigen Gräber die Belegungszeiten von 60 bis 70Jahren abgelaufen seien - und das schon seit 1995 bis 2005. "Wir haben bei allen diesen Gräbern versucht, Verwandte der dort Beerdigten zu finden, um sie vom Ende der einst gekauften Belegungszeit zu informieren", so Annett Ullrich. Auch werden die Namen solcher Gräber im Schaukasten auf dem Friedhof ausgehängt. Wenn sich dann nach einer bestimmten Zeit kein Hinterbliebener meldet, müsse die Grabstelle eingeebnet werden, so schreibe es das Friedhofsgesetz vor. "Und das passiert gerade auf dem Feld 11", sagte Annett Ullrich. Geplant sei, anschließend dort Rasen auszusäen.

Das Problem dabei: Auf dem Neuen Sudenburger Friedhof arbeitet nur noch ein hauptamtlicher Friedhofsgärtner. Darum dauere die Umgestaltung der Gräberfelder etwas länger. "Der Mitarbeiter muss natürlich auch alle anderen auf einem Friedhof und für eine Beisetzung notwendigen Arbeiten erledigen", sagte Ullrich. Dazu komme, dass immer erst auch technische Hilfsmittel, wie kleine Bagger, angemietet werden müssten, um beispielsweise schwere Grabsteine zu bewegen und abzubauen.

Erschwerend komme hinzu, dass für Tätigkeiten auf dem Friedhof vom Jobcenter keine 1-Euro-Kräfte mehr zur Verfügung gestellt würden. Diese Mitarbeiter fehlten natürlich. "Wir sind sehr dankbar, dass sich ein ehrenamtlicher Helfer gefunden hat, der unseren Friedhofsgärtner fast täglich nach Kräften unterstützt", sagte Annett Ullrich. "Wir würden uns sehr freuen, wenn sich noch mehr solcher helfenden Hände finden würden, die bestimmte Pflegearbeiten auf dem Friedhof übernehmen könnten."

Wer Lust und Zeit dafür hat, kann sich unter der Telefonnummer 66267902 an die Friedhofsverwaltung und an Annett Ullrich wenden.