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Tunnel-Bauarbeiten Mit dem Bohrer in bis zu 18,5 Meter Tiefe

Von Martin Rieß 13.06.2015, 10:43

Magdeburg l Durch einen Tunnel sollen künftig die Autos unter Fußgängern, Radfahrern und Straßenbahnen fahren, die ihrerseits die Eisenbahnbrücken am Hauptbahnhof unterqueren. Nachdem die Vorbereitungen und gerichtlichen Auseinandersetzungen um das Verkehrsprojekt Jahre in Anspruch genommen haben, laufen seit wenigen Wochen die Arbeiten. Die Volksstimme berichtet regelmäßig über den dortigen Stand der Dinge.

Derzeit konzentrieren diese sich auf den Bereich am Damaschkeplatz, der aus diesem Grunde stadteinwärts nach wie vor für den Autoverkehr komplett gesperrt ist. Am Montag wurde das Bohrgerät geliefert und aufgebaut. Es handelt sich um eine Anlage mit einer Gesamthöhe von 27,10 Metern. Samt Ausrüstung wiegt der Riesenbohrer 109 Tonnen. Ebenso beachtlich die Leistung von 403 Kilowatt und eine maximale Bohrtiefe von 64 Metern.

Ganz so tief in den Boden müssen die Bauleute in Magdeburg jedoch nicht ins Erdreich eindringen: Im ersten Bauabschnitt werden Bohrpfähle mit Durchmessern von 90 und 120 Zentimetern hergestellt. Die Arbeiten an den entsprechenden Bohrpfahlgründungen - bis zu 18,5 Meter tief - laufen seit Mittwoch.

Diese Bohrungen erfolgen im Südwesten im Bereich des zurückgebauten Flutlichtmastes, am Anfang der späteren Einfahrt in den Tunnel aus Richtung Olvenstedter Straße, informiert die Magdeburger Stadtverwaltung. Bei den Arbeiten werden zunächst Stahlrohre in die Erde gebohrt, und der Boden innerhalb des Rohres wird entfernt. Nachdem die sogenannte Absetztiefe des Bohrpfahles fertig ist, können die Bauleute das Rohr ausbetonieren. Im Zuge der Betonierung wird das Rohr aus dem Loch wieder herausgezogen.

Mit den Bohrpfählen wird eine sogenannte überschnittene Bohrpfahlwand hergestellt. Das heißt, dass zunächst Bohrpfähle ohne Stahlbewehrung - die Primärpfähle - hergestellt werden. Diese Pfähle werden, nachdem sie eine ausreichende Anfangsfestigkeit erreicht haben, mit betonstahlbewehrten Bohrpfählen überschnitten. Diese Sekundärpfähle werden in der Regel am nächsten Tag in die Reihe der Bohrpfähle eingebracht. Die Pfähle werden mindestens einen halben Meter in die im Untergrund vorhandene Sandsteinschicht eingebunden. Ein offizieller Spatenstich für das Magdeburger Tunnelbauprojekt ist übrigens für die kommende Woche am Freitag, 14 Uhr, am Damaschkeplatz vorgesehen.