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AG "Dialog der Generationen" Wenn Ruhestand ein Fremdwort ist

Seit 15 Jahren bereichern die Mitglieder der AG "Dialog der Generationen" das Ehrenamt in Magdeburg. Für die Seniorinnen ist Ruhestand ein Fremdwort. Sie engagieren sich für Kinder, ausländische Studenten und Altersgenossen gleichermaßen.

Von Stefan Harter 14.06.2015, 19:34

Magdeburg l Auch wenn der Spruch "Man ist so alt, wie man sich fühlt" abgedroschen klingt - auf die Mitglieder der AG "Dialog der Generationen" trifft er zu. Obwohl viele von ihnen seit Jahren eigentlich ihren Ruhestand genießen könnten, umtreibt sie der ewige Wunsch, etwas tun, etwas bewirken zu wollen.

Deshalb taten sich im Januar 2000 auch Gisela Becker, Kerstin Beckmann, Rita Leschner, Waltraut Wilhayn, Rufried Mauer und Edeltraud Schochert zusammen und gründeten die Arbeitsgruppe. Brücken bauen zwischen Jung und Alt war der selbst gewählte Auftrag. Damals noch unter dem Dach der zwischenzeitlich aufgelösten Seniorenvertretung, mittlerweile seit einem Jahr bei der Freiwilligen-Agentur. "Wir hätten keinen besseren Partner finden können", sagt Edeltraut Schochert. Sie leitet die Gruppe heute und ist immer noch mit ganzem Herzen dabei. Als "Dirigentin" (und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes) hält sie alle Fäden bei den Ehrenamtlerinnen zusammen.

Und auch wenn Waltraut Wilhayn selbst bereits 83 Jahre alt ist, besucht sie andere Senioren im Altersheim, die teilweise jünger als sie sind, und unterhält sich mit ihnen. Zwar sind längst nicht alle im Seniorenalter - die jüngste Aktive ist um die 30 - aber der Großteil ist jenseits der 60. Doch was treibt die Damen dazu, ihre Zeit für die Gesellschaft zu opfern?

Für Waltraut Wilhayn ist es von Berufs wegen. Als Ärztin hat sie sich ein Leben lang um Menschen gekümmert, dass hat sie nicht aufgeben können. "Es ist das Gefühl, dass man noch etwas nutzen kann", sagt sie. Ihr Terminkalender ist voll, die eigene Familie muss sich für einen Besuch anmelden.

Die anderen Projektleiterinnen nicken zustimmend, sie kennen das. Und dennoch wollen sie nicht zurückstecken und für andere da sein. Doris Bräsicke beispielsweise geht regelmäßig in die Grundschule "Leipziger Straße", um mit den Kindern zu lesen - und das mit 87 Jahren. Die älteste Aktive ist sogar schon 93 Jahre alt und lebt selbst im Altersheim. Und trotzdem gibt Dr. Gertrud Vogler immer noch drei ausländischen Studenten Deutsch-Unterricht.

70 Patenfamilien gibt es in diesem wohl bekanntesten Teilprojekt. Viele Freundschaften mit den jungen Menschen entstanden, die auch nach der Rückkehr in die Heimat halten. Eine Thailänderin hat ihr Kind sogar Otto genannt.

Das einzige Manko: Bei gut 50 Aktiven findet sich kein einziger Mann, der in den "Dialog der Generationen" treten will.

Für ihr ehrenamtliches Engagement haben die AG-Mitglieder viele Preise gewonnen. Christa Raths fasst das Phänomen der engagierten Damen in einem Satz zusammen: "Wir haben Zeit zu verschenken und machen was draus."

Foto: Uli LŸcke--Im ASZ Sudenburg war am Donnerstag Wintertšpfern fŸr Gro§eltern und Enkel angesagt. Ein Ferienangebot des ASZ gemeinsam mit dem Dialog der Generationen. Rege der Zuspruch bei Gro§ und Klein. Getšpfert wurde ein kleiner Schneemann aus Ton. Hier die Kinder Laura, Adrian, Lina,  und Ole mit ihren Erziehern Astrid Pierau und Steffen Reichert von der KiTa "Kleiner Rabe", sowie Veronika Fricke, Anke Schnurbusch und Elisabeth KŸrbis vom ASZ und  Seniorin Eva Zengerling.
Foto: Uli LŸcke--Im ASZ Sudenburg war am Donnerstag Wintertšpfern fŸr Gro§eltern und Enkel angesagt. Ein Ferienangebot des ASZ gemeinsam mit dem Dialog der Generationen. Rege der Zuspruch bei Gro§ und Klein. Getšpfert wurde ein kleiner Schneemann aus Ton. Hier die Kinder Laura, Adrian, Lina, und Ole mit ihren Erziehern Astrid Pierau und Steffen Reichert von der KiTa "Kleiner Rabe", sowie Veronika Fricke, Anke Schnurbusch und Elisabeth KŸrbis vom ASZ und Seniorin Eva Zengerling.
Uli LŸcke