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Innenstadt Grüner Lückenschluss in Magdeburg

Für die Neubebauung im Südabschnitt des Breiten Weges fallen Bäume. Als Entschädigung fordert die SPD umfangreiche Neupflanzungen.

Von Katja Tessnow 13.07.2015, 22:12

Magdeburg l "Vervollständigung der Allee im Breiten Weg", heißt ein Antrag, den die Sozialdemokraten zur jüngsten Ratssitzung auf den Weg brachten. Er hat nun zunächst den Weg durch die Fachgremien im Rat zu gehen, bevor er nach der Sommerpause zur Abstimmung steht.

Konkret wünscht die Fraktion Nachpflanzungen auf der kompletten Flucht zwischen Keplerstraße (nahe Hasselbachplatz) und Goldschmiedebrücke (hinter dem Allee-Center) - und zwar "beidseitig". Finanziell, so glaubt die Fraktion, dürfte das die Stadt kaum teuer zu stehen kommen, wenn die Pflanzungen als innerstädtische Ausgleichsmaßnahmen für andere Bauprojekte herangezogen würden. Investoren, die anderenorts Grün vernichten, erhielten so die Auflage, für die neuen Bäume am Breiten Weg aufzukommen.

Umstrittenes Neubauprojekt

Anlass für den Antrag der Fraktion, das geht aus dessen Begründung hervor, ist das durchaus in der Öffentlichkeit umstrittene Neubauprojekt der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft und zweier Wohnungsbaugenossenschaften im Südabschnitt des Breiten Weges. Für die Neubebauung in Nachbarschaft des Domes wird die alte Kastanienreihe ebenso gefällt wie über hundertjährige Baumriesen an der Ecke Danzstraße.

Gegen deren Fällung hatte sich noch zu DDR-Zeiten die Domgemeinde erfolgreich zur Wehr gesetzt. Jetzt scheiterte sie mit ihrer Intervention. Stadtrat und Verwaltung folgten vielmehr dem Investoreninteresse am planerisch schon weit gediehenen Projekt als den Liebhabern der uralten Bäume. Das sorgt für einigen Unmut. Als Ausgleich für die Kastanienallee sind allerdings zumindest Ersatzpflanzungen angewiesen. Sie schließen dann an die bestehende Bepflanzung südwärts der Keplerstraße an.

Bei der Gelegenheit wünscht sich nun die SPD im Rat einen größeren Wurf für "ein harmonisches Stadtbild und für eine Steigerung der Attraktivität des Breiten Weges" und nennt den kompletten grünen Lückenschluss entlang des Breiten Weges "machbar und sinnvoll". Allerdings schränkt die Fraktion ihre Forderung in Teilen gleich selbst wieder ein, indem sie anmerkt "wo dies baulich möglich ist". Mancherorts dürfte eine Entscheidung für Baum oder Parkplatz getroffen werden müssen. Die Frage bleibt offen, in welche Richtung.