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Magdeburg Unwetter setzt Stadt unter Wasser

Ein heftiges Sommergewitter hat Magdeburg am Abend schwer getroffen. Rettungskräfte rückten zu 150 Einsätzen aus.

Von Rainer Schweingel 14.08.2015, 23:21

Magdeburg l Gegen 19.30 Uhr hatte am Freitagabend die Gewitterfront zunächst die westlichen Stadtteile erreicht. Dunkle Wolken, heftige Blitze, tiefgrollender Donner, peitschender Regen - innerhalb von wenigen Sekunden wechselte das heiße Sommerwetter in Weltuntergangsstimmung.

So dauerte es auch nicht lange, bis die ersten Notrufe bei der Feuerwehr-Leitstelle eintrafen. Umgeknickte Bäume, voll gelaufene Keller, abgedeckte Dächer, unter Wasser gesetzte Kreuzungen und Unterführungen - binnen Minuten überschlugen sich die Ereignisse derart, dass die Feuerwehr nicht mehr jeden Notrufe entgegennehmen konnte. Viele Betroffene riefen daraufhin bei der Polizei an, die den Ansturm ebenfalls kaum bewältigen konnte.

Polizeisprecher Marc Becher bilanzierte schon gegen 21 Uhr mindestens 150 Einsätze und sagte, dass bis zu diesem Zeitpunkt keine Verletzten gemeldet waren. Wer aber unterwegs war wie die Konzertbesucher im Elbauenpark bei Sänger Xavier Naidoo musste die Regengüsse über sich ergehen lassen. Manche der Besucher brachen ihren Aufenthalt nach dem ersten heftigen Starkregen ab und verließen das Gelände. Andere stellten sich unter und versuchten, das Beste aus der Situation zu machen. Der Veranstalter sah keinen Grund für einen Abbruch des Freiluftkonzertes.

Im Stadtgebiet bildeten sich lokale Überschwemmungen. Auf der Bundesstraße 1 in Olvenstedt bildete sich eine riesige Pfütze, in die vor allem die Autofahrer in Richtung City unvermittelt einfuhren. Unter den Bahnhofsbrücken soff die Tunnelbaustelle regelrecht ab. Zahlreiche Äste fielen auf die Straße. In der Thiemstraße fiel ein Baum auf ein Auto. Am Schleinufer hatte der Sturm Bauzäune umgeweht. Unter der Eisenbahnbrücke in der Erich-Weinert-Straße stand das Wasser mindestens 30 Zentimeter hoch. In der Dodendorfer Straße stürzte ein Baum um. Fazit am Abend: Das ganze Ausmaß der Schäden dürfte erst heute sichtbar werden. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen zum Glück niemand. Die Feuerwehr hatte aber bis in die Nacht zu tun - und muss vermutlich wie viele andere Hausbesitzer auch am heutigen Sonnabend noch mal ran, um die Unwetterschäden vom Abend zu beseitigen.