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  7. Kommt die "GETEC-Arena"? Stadträte wollen mehrheitlich mit "Ja" stimmen

Namensrechte der Bördelandhalle sollen für fünf Jahre an Energieunternehmen verkauft werden / Stadtrat entscheidet am 26. Mai Kommt die "GETEC-Arena"? Stadträte wollen mehrheitlich mit "Ja" stimmen

Von Andreas Stein 21.05.2011, 06:34

München hat seine Allianz-Arena, Berlin und Hamburg ihre o2-World, Magdeburg die MDCC-Arena - und bald auch eine GETEC-Arena, wenn es nach der Stadtverwaltung geht. Am 26. Mai entscheiden sich die Stadträte wahrscheinlich für den Verkauf der Namensrechte der Bördelandhalle. OB Trümper schließt generell auch eine (Um-)Benennung der Stadthalle nicht aus.

Magdeburg. "Verlieren wir jetzt auch noch ein letztes Identitätsmerkmal der Stadt?", fragt Leser Rüdiger Schaper. Er findet, die Bördelandhalle sollte ihren Namen behalten. Das sieht ein Großteil der Stadtratsfraktionen anders, wie eine Volksstimme-Umfrage ergab. "Der Name wird sich schnell einbürgern", erklärt Bernd Heynemann, sportpolitischer Sprecher der Fraktion CDU/BfM. Er findet es gut, "dass es noch solche regionalen Firmen gibt, die sich ein solches Engagement für die Stadt und den Sport leisten können und wollen".

"Ein wichtiger Schritt" ist die Umbenennung auch für Hans-Dieter Bromberg, Fraktionsvorsitzender von SPD-Tierschutzpartei-future!. Vor allem die SCM-Handballer würden von den zusätzlichen Einnahmen profitieren, Sport- und Kulturförderung könnten nicht allein aus öffentlichen Mitteln bestritten werden.

Zustimmung zur Namensänderung signalisiert im Namen von B\'90/Grüne auch Wolfgang Wähnelt. Voraussetzung sei, dass sich die Zahlen in einem vernünftigen Rahmen bewegen und auch uneingeschränkt der Sportförderung zugutekämen. Die Rückbenennung in "Bördelandhalle" nach fünf Jahren sollte vertraglich festgehalten werden, falls es zu keiner Verlängerung kommt, schlägt Wähnelt vor.

Für Hans-Jörg Schuster (FDP-Fraktion) macht die Umbenennung Sinn, weil Geld in die Kasse kommt, außerdem sei Namenssponsoring längst allgemein üblich. Man müsse aber auch Konsequenzen wie die Änderung von Verkehrsschildern oder Broschüren bedenken, mahnt Schuster. Allein bei den Linken herrscht ein wenig Skepsis. Die Umbenennung stünde für Frank Theile nicht zur Debatte, gäbe es nicht finanzielle Zwänge. Der Name "Bördelandhalle" sei eine etablierte Marke, man müsse abwägen, findet er.

Werden nun auch Namensrechte für andere städtische Liegenschaften verkauft, zum Beispiel für die Stadthalle? "Nein, weitere Pläne gibt es erst mal nicht", sagt Oberbürgermeister Lutz Trümper. Bei der Bördelandhalle habe man schon lange gesucht. Aber wenn jemand käme und die Namensrechte der Stadthalle kaufen wolle, wäre er dazu bereit. Einen Identifikationsverlust, wie ihn Kritiker befürchten, sieht der OB nicht. "Die Diskussion haben wir selbst geführt, aber wenn man Geld in die Kassen spülen will, ist das eben so", sagt er. Der Name werde sich einbürgern, auch wenn es eine Weile dauere.

Die GETEC legte im von dem Betreiber MVGM durchgeführten Interessenbekundungsverfahren das günstigste Angebot vor, die Sportförderung spiele eine große Rolle, so Trümper. Wie viel die GETEC zahlt, will er mit Blick auf das Vertragsgeheimnis jedoch nicht verraten, auch nicht für das 2009 in "MDCC-Arena" umbe-nannte Stadion.

Am Donnerstag kommender Woche entscheiden die Stadträte über das Thema.