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Fahrradweg rund um die Landeshauptstadt soll touristische Angebote verknüpfen / Gespräch mit Nachbargemeinden Planer strampeln sich ab: Einmal rund um Magdeburg

Von Jana Heute 20.11.2012, 02:13

Die Leidenschaft von Radfreunden kennt keine Grenzen. Dieser Erkenntnis folgend hat der Stadtrat die Ausweisung eines Radwanderweges "Rund um Magdeburg" im Auge. Umlandgemeinden sollen dafür mit ins Boot.

Magdeburg l Viele gut ausgebaute und gern genutzte Radwege gibt es schon. Allen voran der Elberadweg. Auf mehr als 240 Kilometer bringt es allein das Radwegenetz in Magdeburg. Jetzt richtet sich der Blick auf die Stadtgrenze. Die Idee, geboren in einem interfraktionellen Antrag im Stadtrat: In Anlehnung an die erfolgreiche Faltblatt-Serie "Magdeburg radelnd erobern" mit verschiedenen Routenempfehlungen könnte es eine neue Tour für Pedalritter geben: Magdeburg mit dem Fahrrad umrunden. Der Titel steht bereits: "Rund um Magdeburg".

Dabei meint der Rat mit "neuer Route" nicht unbedingt den Neu- oder Ausbau von Radwegen. Vielmehr sollen - zumindest in der Anlaufphase - vorhandene Wege genutzt werden. Und davon gibt es bei näherer Betrachtung auch rund um die Stadt schon einige. Ob den Börderadweg im Westen der Landeshauptstadt oder - noch ganz frisch - den befestigten östlichen Deich des Umflutkanals zur Nachbargemeinde Gübs. Doch eine gemeinsame "Vermarktung" gibt es bisher nicht. So bekam das Stadtplanungsamt bereits im Frühjahr 2012 den Auftrag vom Stadtrat, die Möglichkeiten für einen solchen gemeinsamen Rundkurs zu prüfen. Bevor also die Radler auf die Strecke gehen, sollten sich erst mal die Planer "abstrampeln".

1. Die Wegeführung

Und das taten sie auch. Es gab erste Abstimmungen u. a. mit den Ortschaftsräten von Randau-Calenberge, Pechau und Beyendorf-Sohlen, den AG Gemeinwesenarbeit, Vereinen, Verbänden sowie den angrenzenden Gemeinden Barleben und Biederitz, denn diese sollen möglichst mit ins Boot. Der Auftrag des Stadtrates war in dieser Hinsicht eindeutig: eine gemeinsame touristische Erschließung, wobei auch Hotels, Restaurants und dergleichen einbezogen werden sollen.

Ein erster Bericht mit Routenplan liegt nun von den Stadtplanern vor. Danach soll der Rundweg größtenteils auf dem Gebiet der Landeshauptstadt verlaufen. Die Beschreibung der Route beginnt am Elberadweg in Höhe des Wasserstraßenkreuzes in Hohenwarthe, führt weiter über Barleben, Ebendorf, Alt und Neu-Olvenstedt, Diesdorf, Ottersleben, Beyendorf-Sohlen, Westerhüsen und über die Gierfähre in den ostelbischen Teil Magdeburgs. Durch die Dorfkerne der beiden Ortsteile von Randau-Calenberge setzt sich der Rundkurs fort, nutzt den Radweg entlang der östlichen Deichkrone des Umflutkanals, läuft über Heyrothsberge, Biederitz, Biederitzer Busch, Herrenkrugpark und -wiesen vorbei an Alt Lostau zurück zum Wasserstraßenkreuz. Der Rundweg verknüpft mehrere Stadtteile mit den touristischen Radwegen von Magdeburg sowie mit den kulturlandschaftlichen Erlebnispfaden "Ottersleben" und "Elbaue" in Prester (siehe Grafik).

2. Fazit aus den Diskussionen

Die Eckpunkte aus den bisherigen Beratungen:

- Der Rundweg "Rund um Magdeburg" soll vor allem der touristischen Vernetzung der Stadtteile und Gemeinden am Rundkurs dienen. Ebenso sollen mögliche Verknüpfungen zu bereits in der Serie "Magdeburg radelnd erobern" veröffentlichten Routen bzw. zu weiteren Rundwegen, Kulturpfaden oder Informationstafeln in den vom Weg berührten Stadtteilen bzw. Gemeinden eingearbeitet werden.

- Neubenennung als Rundweg "Rund um Magdeburg", um Verwechslungen mit dem bestehenden Wanderweg zu vermeiden

- Prüfung, ob eine Vernetzung mit dem 141 km langen Wanderweg "Rund um Magdeburg" (vom Wanderverein Magdeburg e.V. eingerichtet) und den drei städtischen Wanderwegen sowie dem Pilgerweg "St. Jakobus" möglich ist.

- Der Radrundweg soll mit "maßvollem Aufwand" umsetzbar sein - zusätzliche Bauprojekte sollten in der Startphase vermieden werden.

- Bekanntmachung in der Öffentlichkeit. Zunächst soll es eine Übersicht (Plan) unter www.magdeburg.de im Internet geben (keine Kosten für das Jahr 2013). Nach einem Jahr soll geprüft werden, inwieweit diese folgenden Stufen erforderlich bzw. sinnvoll werden:

Stufe 1: Erstellung eines Faltblattes mit 10000 Exemplaren;

Kostenschätzung für Entwurf und Druck ca. 8000 EUR

Stufe 2: Ergänzung der derzeitigen Fahrrad-Wegweisung, Kostenschätzung für Planung und Umsetzung ca. 40000 EUR

Stufe 3: Überarbeitung und Neukonzeption stadtteilbezogener Schautafeln; Kostenschätzung für Entwurf, Erstellung und Aufstellung ca. 25000 EUR (Die Finanzierung der drei Stufen ist offen. Beteiligung Dritter vermutlich nötig.)

Der zuständige Baubeigeordnete Dieter Scheidemann findet die Idee für den neuen touristischen Rundkurs gut, wie er gestern sagte. Allerdings: Wenn hier über kurz oder lang finanzielle Mittel investiert werden sollen, müsse das Projekt "gut vorbereitet sein und schon vorhandene Angebote möglichst auch noch überholen", findet er. Bleibt abzuwarten, ob das gelingt. Auf jeden Fall steht der weitere Zeitplan (siehe Infokasten). Der von Scheidemann vorgelegte Bericht wird dem Stadtrat in seiner Januarsitzung als Information auf dem Tisch liegen.