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Soul in der Stimme und Beat im Blut

25.04.2013, 08:46

Alle Finalisten des diesjährigen SWM-MusiCids-Bandcontestes stehen nun fest. Im Projekt 7 sind am Sonnabend die letzten zwei Tickets vergeben worden. Im dritten Vorausscheid setzten sich das Reggae-Soul-Duo Pangea Squad und der Singer-Songwriter Tim Gerrits durch.

Magdeburg l Sie ist charismatisch, bildschön und hat nicht nur Soul in der Stimme, sondern auch Beat im Blut - Bianca Chirita ist die Sängerin der Magdeburger Band "Pangea Squad", die eines der letzten zwei Finaltickets bekommen hat. Mit souligen Balladen und beschwingten Reggae-Rhythmen zog die 27-Jährige Publikum und Jury in ihren Bann. Begleitet von ihrem Gitarristen Hannes Fri (24) füllte sie die Bühne gleich einer ganzen Band. Normalerweise steht die Sängerin auch mit dieser auf der Bühne - die Musiker waren jedoch zu alt, um an dem Nachwuchswettbewerb teilnehmen zu können. Zwar fehlte, wie die Jury fand, an der ein oder anderen Stelle die Band im Rücken - dennoch überzeugte die junge Frau ohne Wenn und Aber.

Überzeugend, das war auch der Auftritt des 22-jährigen Singer-Songwriters Tim Gerrits. Souverän präsentierte der Computervisualistik-Student dem Publikum gedankenreiche deutschsprachige Texte zu aufgeräumten Melodien. "Der Junge hat Ideen. Seine Texte sind metaphorisch. Eigentlich ist er schon ziemlich fertig", sagte Jury-Mitglied Maxim Chubarov. Die Mehrheit der Juroren sah das genauso, und drückte ihm daher das zweite Final-Ticket in die Hand.

Natürlich war die Enttäuschung darüber bei den anderen drei Vorausscheid-Teilnehmern groß. Am größten war sie wohl bei den Magdeburger Rappern von "Peak 7". Die drei Musiker, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, mit ihren Texten zu provozieren, vermuteten sogleich die "Musik-Mafia" hinter der Jury-Entscheidung. Dabei ernteten Philipp Remo (23), Stefan Krietsch (23) und Tobias Wieduwilt (24) durchaus positives Feedback; denn im Vergleich zu den Vorjahren, in denen sie auch schon auf der MusiCids-Bühne standen, haben die drei aufgeräumter und weniger "drüber" agiert. Allerdings war die stellenweise bitter-böse Ironie ihrer Texte nicht jedem zugänglich und so reichte das Votum der Fürsprecher nicht aus, sie auf die Finalbühne zu hebeln.

Ähnlich war es bei den "Declaimers" - der einzigen Band, die an diesem Abend mit einem Schlagzeug auf der Bühne stand. Die Musiker aus Oebisfelde (Börde) präsentierten "einen ganzen Sack voll Melodien", wie Jury-Mitglied Henning Lühr es formulierte. Der melodische Rock, den Norman Latusseck (26), Florian Gödicke (26), Matthias Stottmeister (26), Andre Weigelt (23) und Nicole Weichert (21) zu Gehör brachten, machte nicht nur Laune, sondern fand sowohl beim Publikum als auch bei der Jury großen Anklang. Letztendlich entschied das handwerkliche Geschick jedoch über Freud und Leid.

So, wie es auch bei dem Singer-Songwriter Steffen Paul Bauermeister alias Paul V der Fall war. Der 21-jährige Magdeburger ist zwar Gitarrist der Mittelalter-Band "Unsingbar", doch bei den SWM-MusiCids wollte er zeigen, dass in ihm auch ein Sänger steckt. Das konnte an dem Abend wahrlich jeder sehen, dennoch musste er Tim Gerrits und Pangea Squad den Vortritt lassen.

Die Gewinner des 3. Vorausscheides werden mit den Bands und Musikern The Fortunate Folls, HEAT, KondoR und Don\'t Try This at Home am 11. Mai, ab 20 Uhr in der Factory Magdeburg im Finale stehen und um die Produktion einer EP kämpfen.