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Tausende Menschen bewerben sich in Goslar um Komparsenrolle Vom Harz nach Hollywood - mit George Clooney

Von Vivian Hömke 11.03.2013, 02:24

Mehr als 4000 Leute haben sich in Goslar stundenlang angestellt, um eine Komparsenrolle im neuen Film von Hollywood-Star George Clooney zu ergattern. Für "The Monuments Men" soll im April und Mai auch in mehreren Orten im Harz gedreht werden.

Goslar. In der Hoffnung auf einen Mini-Auftritt im neuen Film von US-Schönling George Clooney haben am Sonnabend Tausende Menschen stundenlang ausgeblendet, dass ihnen der Regen fast ununterbrochen ins Gesicht peitschte und überspielt, dass ihnen die Füße fast einfroren. Eine etwa 250 Meter lange Schlange hatte sich seit 10 Uhr morgens vom Bahnhof in Goslar (Harz) bis zum Hotel "Der Achtermann" gebildet, in dem das Casting stattfand. Im Auftrag von Studio Babelsberg suchte eine Agentur 2000 Komparsen für "The Monuments Men".

Bis zu drei Stunden warteten insgesamt mehr als 4000 Frauen, Männer und Kinder geduldig darauf, dass sie den Darstellerbogen der Casting- agentur ausfüllen durften. Name, Adresse, Augenfarbe, Schuh- und Konfektionsgröße sowie militärische Erfahrungen wurden abgefragt. Danach wurde jeder Bewerber zweimal fotografiert. "Wir suchen vor allem Jungs im Soldatenalter, aber auch zivile Bevölkerung", erklärte Antje Mews, Leiterin des Castings. "Korpulente Menschen und solche mit gefärbten Haaren, Piercings oder Solarienbräune haben keine Chance", betonte sie. Denn die würden optisch nicht in die Zeit passen, in der "The Monuments Men" spielt.

In dem Action-Thriller, für den die Dreharbeiten in Potsdam Babelsberg bereits begonnen haben, geht es um die wahre Geschichte einer spektakulären Schatzsuche Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine Sondereinheit der Allierten soll in Deutschland Kunstwerke berühmter Maler aus den Händen der Nationalsozialisten retten. Neben George Clooney, der selbst Regie führt, spielen auch Filmgrößen wie Matt Damon, Bill Murray, Cate Blanchett und John Goodman mit. Ob die auserwählten Komparsen einen der Schauspieler tatsächlich treffen werden, hänge vom Drehtag ab, erklärte Antje Mews. Wer alles eine Statistenrolle ergattert, entscheide sich auch erst später. Nur die Bewerber mit einer Arm- oder Beinamputation können sich fast sicher sein, dass sie als Kriegsverletzte ihren kleinen großen Auftritt bekommen. Pro Drehtag erhält jeder Komparse eine Pauschale von 55 Euro plus eventuelle Zuschläge, "wenn eine Kostümprobe zum Beispiel mal länger dauert", erläuterte die Castingleiterin.

Um 17 Uhr schlossen sich die Türen des Hotels für die Bewerber. Wer dann noch nicht dran war, musste unverrichteter Dinge wieder gehen. "Die letzten Hundert mussten wir leider wieder wegschicken", sagte Antje Mews. "Es gab aber keine bösen Blicke, wir hatten schon zwei Stunden vorher angekündigt, dass wir nicht alle schaffen werden."