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Beste Zeit ab 22 Uhr / Bis zu 100 Perseiden in der Stunde Sternschnuppennacht des Jahres

12.08.2013, 01:29

Genthin (mfe) l Am heutigen Montag lohnt sich ein Blick in den Himmel, denn in der Nacht soll ein wahrer Sternschnuppenregen herniedergehen. "Die beste Zeit ist von 22 bis 4 Uhr morgens", sagt Daniel Arndt, Vorsitzende der Astronomischen Gesellschaft Magdeburg. In der Zeit bis in den frühen Morgen sollen mehr als 100 Sternschnuppen pro Stunde fallen.

Das bedeutet für alle möglichen Himmelsgucker: "Wünsche parat halten und lange wach bleiben." Der Genthiner Marktplatz oder die Wasserturmkreuzung sind nicht unbedingt die erste Wahl zum Sternschnuppen schauen, da dort das Licht der Stadt die Beobachtung stört. Am besten funktioniere die Beobachtung im Garten oder anderswo mit freier Sicht auf den Himmel, rät Matthias Graner, SPD-Kreischef und Hobby-Astronom. Nicht gut sei es in der Nähe von Straßenlaternen, hellen Leuchtreklamen oder Nachbars Flutlicht in der Garageneinfahrt. "Möglichst dunkel sollte es sein, ob in Mützel oder Roßdorf ist dagegen völlig egal." Der Mond hingegen störe in diesem Jahr nicht weiter, da er gegen halb elf am Abend untergeht. Es sei also eine dunkle Nacht zu erwarten; optimal für die Beobachtung von Sternschnuppen.

Astronomieexperte Arndt rät zudem es sich in einem Liegestuhl bequem zu machen und eine Jacke überzuziehen, da es kalt werden könne. "Nicht nach oben starren, sondern locker beobachten und dabei versuchen, Bewegungen auch am Rande des Gesichtsfeldes, also "aus dem Augenwinkel" wahrzunehmen", rät zudem Matthias Graner. Mit ein wenig Geduld werde man sehr bald die erste Sternschnuppe wahrnehmen.

Ferngläser oder Teleskope sind für die Beobachtung ungeeignet, da das Gesichtsfeld zu klein ist. Wer ein wenig durchhält, könne in der kommenden Nacht zehn bis 15 Sternschnuppen sehen. "Vielleicht auch einige mehr", schätzt Graner. Viele der Lichtstreifen sind nicht hell genug, um sie ohne weiteres zu erkennen. Wahrscheinlich werden auch keine Wolken das Himmelsschauspiel stören. Das entsteht übrigens, weil Staubpartikel in der Erdatmosphäre verglühen. Den Namen verdanken die sogenannten Perseiden dem Sternbild Perseus, wo der Ursprung der sommerlichen Sternschnuppen liegt. Der Komet "109P/Swift-Tuttle" zieht eine Staubspur hinter sich her, die die Ursache für das Schauspiel ist. Die Erde kreuzt diesen "Staubschweif" jedes Jahr im August. Häufig werden die Sternschnuppen auch "Laurentiustränen" genannt, da sie in den Tagen um den Gedenktag des Heiligen am 10. August gehäuft herniedergehen.

Die Lichter symbolisieren die himmlischen Tränen über die Qualen des Heiligen Laurentius. Er wurde am 10. August 258 auf Befehl des römischen Kaisers zu Tode gefoltert, weil er das Kirchenvermögen nach dem Tod des Papstes nicht an den Kaiser ausgehändigt, sondern an die Mitglieder der Gemeinde verteilt hatte.