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Der Übergang in Biederitz führt ein gefährliches Eigenleben Bahnschranken spielen verrückt

Von Franziska Ellrich und Thomas Rauwald 05.09.2013, 01:14

Biederitz l Während ein ICE in Schrittgeschwindigkeit den Bahnübergang in Biederitz (Jerichower Land) passiert, geht die Schranke nach oben. Sie bleibt offen, bis der Zug vorbei und die Überfahrt wieder möglich ist. Dieser Vorgang ist für die Biederitzer nichts Neues - kann jedoch lebensgefährlich sein. "Der Zustand ist nicht haltbar, viele Schüler überqueren täglich dort die Gleise", sagt Kay Gericke. Bereits vor gut einem Jahr wandte sich der Bürgermeister der Gemeinde mit dem Problem an die Deutsche Bahn. Dort wollte man sich kümmern. Seit Mai 2013 sind drei Meldungen bei der Bundespolizei eingegangen. Die Schranke war nicht zu - trotz Durchfahrt eines Zuges. "Wir informieren in so einem Fall sofort die Notfallleitstelle der Bahn", erklärt Chris Kurpiers, Pressesprecherin der Bundespolizei.

Betriebliche Störungen gab die Bahn als Grund an. Die Bundespolizei leitet keine Extra-Maßnahmen ein. "Die Bahn informiert bei einer Schrankenstörung umgehend die Zugführer, die halten vor dem Übergang an und fahren in Schrittgeschwindigkeit weiter", begründet Kurpiers.

Genau darauf beruft sich auch die Pressestelle der Deutschen Bahn. Die Lokführer würden ein Achtungssignal geben und kontrollieren, ob der Übergang frei ist. Weiter heißt es in einer Mitteilung: "Die Signalisierung ist eindeutig, denn vor Einfahrt des Zuges ist die Schranke geschlossen."