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Heerscharen von Fotografen waren an der Front Kameraden im Feld - das Wunschbild für die Heimatpost

25.01.2014, 01:20

Magdeburg (os) l Das patriotisch anmutende Gruppenbild der Kameraden von der Front fand während des Ersten Weltkrieges vielfach den Weg in Briefen oder auf Ansichtskarten nach Hause. Ganze Heerscharen von Fotografen müssen damals bei den Regimentern an den Frontlinien unterwegs gewesen sein, um solche Bilder anzufertigen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man an den Stand der Fototechnik zu dieser Zeit denkt.

Aber kein anderes Bild entsprach wohl mehr den offiziellen Wunschvorstellungen der Militärs vom tapferen deutschen Soldaten der Reichswehr. Ein Hauch von Abenteuer, Ruinen im Feindesland möglichst mit im Bild und viel Männerfreundschaft. Von Kälte, Hunger und Tod wird auf diesen Bildern nichts erzählt.

Zwei Beispiele von vielen, die den Weg von der Front ins heutige Sachsen-Anhalt nahmen, sind hier abgebildet. Im Besitz von Jürgen Tobel aus Salzwedel ist eine Aufnahme aus Russland. "Sie zeigt meinen Großvater 1916 im Kreis von Kameraden", berichtet er. Wo genau er steht, ist unbekannt. Die Soldaten haben sich einen Unterstand im Wald gebaut.

Eva Rickert aus Parchau hat noch eine Aufnahme in Familienbesitz, die ihren Vater (stehend ganz links) zeigt. "Er hat die Karte zu Weihnachten 1915 an seine Eltern geschickt", erzählt sie. Heute steht sein Name wie der von vielen anderen Soldaten dieses Krieges auf einer Gedenktafel in der Kirche von Parchau.