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Olympische Spiele in Sotschi sind beendet Zwei Medaillen für Sachsen-Anhalt

Sieben Starter, zwei Medaillen: Das ist die Bilanz der Sachsen-Anhalter
bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi, die am Sonntagabend zu
Ende gegangen sind. Es wurde gejubelt über Gold für den Skispringer
Andreas Wank und Silber für die Rodlerin Tatjana Hüfner. Es gab aber
auch Momente der Enttäuschung.

Von Daniel Hübner 24.02.2014, 02:30

Magdeburg l 60 Bob-Fans waren am Sonntag der Einladung des Mitteldeutschen Sportclubs (MSC) nach Magdeburg gefolgt, um Anschieber Marko Hübenbecker aus der Ferne anzufeuern. Doch aus einer geplanten Jubelfeier wurde eine Zusammenkunft der Enttäuschten. Statt Edelmetall im Vierer-Schlitten von Pilot Maximilian Arndt gab es nur einen sechsten Platz für den 27-jährigen Hübenbecker, der vor laufender Fernsehkamera seine Tränen verdrückte.

Goldfavorit Arndt war ebenso weit an Edelmetall vorbeigefahren wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) an seinem 30-Medaillen-Ziel. "Das ist in der Tat enttäuschend", sagte Michael Vesper, Chef dé Mission des DOSB, über letztlich 19 Podestplätze, die die 153 Teilnehmer holten. Mit achtmal Gold, sechsmal Silber und fünfmal Bronze sowie reichlich Sorgen kehren die Deutschen zurück in die Heimat - und nicht zuletzt mit dem Doping-Fall Evi Sachenbacher Stehle (Biathlon), der den DOSB und die Justiz noch lange beschäftigen wird.

Enttäuschung machte sich auch über die Ergebnisse der Sportler Sachsen-Anhalts breit. Die Biathletin Franziska Hildebrand (Köthen) ging in Sotschi ebenso leer aus wie der Rodel-Doppelsitzer mit Toni Eggert aus Ilsenburg und Sascha Benecken sowie der Bob-Anschieber Thorsten Margis (Halle) aus dem Team von Pilot Francesco Friedrich. Kevin Korona vom MSC war als Ersatzmann der Anschieber nicht zum Einsatz gekommen.

Andreas Silbersack, Präsident des Landessportbundes (LSB), wird dennoch vor allem die positiven Momente in Erinnerung behalten: "Wir haben herausragende Wettkämpfe gesehen, wenn ich an den Mannschaftswettbewerb der Skispringer denke mit Andreas Wank aus Domnitz. Das war Emotionalität, das war es, warum wir Olympia so lieben", sagte er. Zudem erinnerte der LSB-Chef an die Silbermedaille der Blankenburgerin Tatjana Hüfner im Rodeln: "Auch das war ein großer Erfolg für ein Kind des Landes".

Am 26. März sollen die Wintersportler durch den LSB und die Landesregierung empfangen werden, sagte Silbersack. Einen Empfang sieht auch Jens Eggert, der Chef des Rodel- und Bobsportverbandes Sachsen-Anhalt (RBSV), für seine Athleten vor. Der Termin steht noch nicht fest. Fest steht, dass beide Verbandsdisziplinen gemeinsam im neuen Olympiazyklus finanziell stärker gefördert werden als bisher. Allein mit der Teilnahme der MSC-Anschieber und des Rodlers Eggert an den Winterspielen wurde das Kriterium für die Einstufung in eine "Schwerpunktsportart" erfüllt. 2013 war der RBSV laut Prognosepapier des Innenministeriums als nachrangige Fördersportart mit 54000 Euro unterstützt worden.

"Wir wollen einen Bob kaufen, um die Ausbildung von Piloten zu ermöglichen", gibt Eggert einen Einblick in die ersten Maßnahmen nach der neuen Einstufung. "Unser Ziel ist es, zu Olympia 2018 ein Team Sachsen-Anhalt an den Start zu schicken."