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Harzer Verwaltungsstrukturen Bürgermeister verabreden Kooperation

Von Hagen Eichler 28.03.2014, 02:16

Hahnenklee l Der Harz will sich in den drei Landeshauptstädten Magdeburg, Hannover und Erfurt besser Gehör verschaffen - das ist das Ziel, zu dem sich am Donnerstag Bürgermeister und Wirtschaftsfunktionäre aus der gesamten Region bekannt haben. Eingeladen hatte Goslars Oberbürgermeister Oliver Junk (CSU). Er will eine Debatte über die Harzer Verwaltungsstrukturen anstoßen.

"Den Menschen hier in Hahnenklee und auch anderswo ist völlig egal, ob ihr Landkreis Goslar oder Harz oder anders heißt", sagte Junk nach der zweieinhalbstündigen Beratung. "Was sie interessiert ist: Wie viel Innovationskraft hat der Landkreis?" Seine Prognose: Dem Landkreis Goslar allein wird schon bald die Puste ausgehen. Alle gewählten Politiker hätten die Pflicht, zu sagen, wie die Aufgaben in zehn Jahren erledigt werden müssten.

Junks Überlegungen beziehen dabei die Harz-Städte in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit ein - allerdings vermied er es, offensiv über die Fusion zu einem Großkreis zu reden. Beim gemeinsamen Frühstück im Kurort Hahnenklee ging es vor allem um das Miteinander - und das war offenbar prächtig.

Von einer sehr positiven Stimmung berichtete Denis Loeffke (CDU), Bürgermeister von Ilsenburg. "Wir Harzer fühlen uns verbunden." Die Landesgrenzen hätten bislang den Blick zum Nachbarn verstellt. Loeffke bedauerte, dass Ilsenburgs Partnerstadt Bad Harzburg nicht vertreten war. Frank Damsch, Bürgermeister der Stadt Oberharz am Brocken, erhofft sich künftig mehr gemeinsames Auftreten. "Unsere Interessen sind doch fast deckungsgleich. Durch dieses Treffen könnten wir die Kraft entwickeln, sie auch nach außen deutlich zu machen."

Zehn Städte waren vertreten, auch die Nordhäuser Landrätin Birgit Keller (Linke), die sich eine bessere Koordination von Verkehrsprojekten verspricht. Nicht vertreten war hingegen der wichtigste Landrat der Region, Martin Skiebe aus Halberstadt. Das Thema Kreisreform gehört für ihn nach Niedersachsen, nicht nach Sachsen-Anhalt. Auch die Diskussion über landesübergreifende Verwaltungsstrukturen sei "gegenwärtig wenig hilfreich". Bereits jetzt sei die Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen in vielen Sachfragen eng.

Junks Frühstücksrunde lässt sich davon nicht schrecken - sie hat bereits die nächsten Termine verabredet. Gastgeber werden Nordhausen (noch vor der Sommerpause) und Wernigerode (im Herbst) sein.