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Besuch aus Beit Uri Sachsen-Anhalt unterstützt Besucher aus Israel

Während seiner Israel-Reise besuchte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident
Reiner Haseloff (CDU) die Behinderteneinrichtung Beit Uri. Diese
Einrichtung hält seit Jahren Kontakt zur Wolmirstedter
Gehard-Schöne-Schule. Sachsen-Anhalt unterstützt die nächste Reise von
Beit-Uri-Bewohnern.

Von Gudrun Billowie 29.03.2014, 02:22

Wolmirstedt l Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchte im israelischen Afula die Behinderteneinrichtung Beit Uri. Im Gepäck hatte er einen Fördermittelbescheid über 5000 Euro. Davon sollen im Sommer neun Bewohner Beit Uris nach Deutschland geflogen werden, wo sie die Partnereinrichtung, die Gerhard-Schöne-Schule in Wolmirstedt, besuchen. Sie werden von drei Betreuern begleitet.

Der Samsweger Eckart Frey hat den Kontakt zwischen Beit Uri und der Schule für Geistigbehinderte "Gerhard-Schöne" schon vor Jahren geknüpft. Der Althistoriker lehrt an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität. "Damals haben Studenten von mir in Beit Uri ein freiwilliges Jahr absolviert", sagt er. Über diese Studenten sei der Kontakt zum Behindertenheim enger geworden und Frey hat die Bande an die Schöne-Schule weitergeleitet. Dort ist er Vorsitzender des Schulfördervereins.

Liveschaltungen zum Lichterfest

Längst haben sich Beit-Uri-Bewohner und Schöne-Schüler gegenseitig besucht und auf diese Weise näher kennengelernt. Zum jüdischen Lichterfest wird regelmäßig eine Liveschaltung zwischen beiden Einrichtungen organisiert.

Als der Ministerpräsident in Beit Uri weilte, war Eckart Frey ebenfalls vor Ort. "Ich war an dem Tag gerade in Jerusalem, bin aber von dort nach Tel Aviv gefahren und zusammen mit der Delegation in das Heim Beit Uri gereist." Sie wurden von den Behinderten mit Liedern begrüßt, die diese im Rahmen der Musiktherapie einstudiert hatten und haben sich die Werkstätten angeschaut.

"Besonders war ich von einem blinden und gehörlosen Korbflechter beeindruckt", sagt Frey. In Beit Uri arbeiten die Behinderten vor allem künstlerisch, sie weben, ziehen Kerzen oder arbeiten als Holzbildhauer. "Sie leben das aus, was im Menschen steckt", formuliert der Althistoriker, der auch hebräisch spricht.

Beeindruckende Fröhlichkeit

Seit 1995 organisiert Dr. Eckart Frey Exkursionen nach Israel, meist für die Deutsch-Israelischen Gesellschaft Magdeburg. Die Faszination hat nicht nachgelassen. "In diesem Land habe ich auf engstem Raum alles beisammen, mehrere Klimazonen und die großen Weltreligionen zum Beispiel." Frey erzählt von sintflutartigen Regenfällen in der Wüste und von Schnee in Jordanien.

Die jordanische Schneeballschlacht hat auch Marko Raschke miterlebt. Der Kaliwerker ist bereits zum vierten Mal mit Eckart Frey auf die Reise gegangen. "Land und Leute faszinieren mich immer wieder", sagt Marko Raschke, "dort sind alle viel offener."

Die Wolmirstedterin Kerstin Andreé war zum ersten Mal dabei. "Eckart Frey hat mir das Land auf unkomplizierte Weise nahe gebracht", sagt sie und steht noch immer sichtlich unter dem Eindruck des Besuches der Grabeskirche und der Stadt Petra. Auch Beit Uri habe ihr sehr gefallen, erzählt Kerstin Andreé. Besonders beeindruckt habe sie die Fröhlichkeit dort und der Betreuungsschlüssel von nahezu eins zu eins.

Die Beit-Uri-Bewohner kommen am 19. Mai für eine Woche nach Wolmirstedt. Besuche in der Staatskanzlei und im Zoo stehen auf dem Programm.