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Aufgespießt: Im fremden Pelz Aus einem Bären wird eine Bärin

Von André Midek 14.04.2014, 01:25

Wolgast/Aschersleben | Von Mann zu Frau in wenigen Minuten. Eine Bärin hat dies jetzt hinter sich, und musste sich nicht mal einer schweren Operation unterziehen. Doch wie soll das denn gehen? Die Bären-Dame war 22 Jahre lang eine der Attraktionen im Tierpark Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern).

Allerdings wurde sie da noch Hannes genannt. Erst als die Chefs des Tierparks die Bärin wegen einer chronischen Nasenentzündung ins Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin schickten, wo ER eigentlich auch gleich kastriert werden sollte, stellte sich heraus, dass ER eigentlich eine SIE ist.

"Menschliches Versagen" bei Geschlechtsbestimmung

Wie kann so etwas überhaupt passieren? Die große, pelzige Dame wurde 1992 in Aschersleben geboren und auch dort untersucht. Die Ursache für die Verwechslung sei wohl "menschliches Versagen" gewesen, vermutet ein Sprecher des Tierparks Wolgast. Bei Bären sei es ohnehin nicht so einfach, das Geschlecht zu bestimmen.

Gelitten hat das 160 Kilo schwere Raubtier unter dem Leben im fremden Pelz aber offenbar nicht. Doch zurück in den Tierpark soll es nicht mehr gehen. Wegen ihres Alters und der Erkrankung geht sie jetzt in Rente und wird im Bärenwald Müritz seine neue Heimat finden. In dem 2006 gegründeten Waldgelände können die dort lebenden Bären Höhlen graben, in Teichen baden und lange unterdrückte Instinkte ausleben.

Von nun an wird sie auch nur noch Hanna genannt, verspricht die Leiterin des Bärenwaldes. Ob das die betagte Braunbärin aber überhaupt noch interessiert?