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Vorsorge-Muffel Dramatischer Anstieg bei Hautkrebs

Von Andreas Stein 03.05.2014, 03:22

Magdeburg l Die Ersatzkasse Barmer GEK warnt in ihrem aktuellen Arztreport vor Hautkrebs. Er sei mit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsart in Deutschland, teilte die Kasse am Mittwoch mit. 2012 waren bundesweit fast 1,6 Millionen Menschen betroffen, so die Barmer.

Am gefährlichen schwarzen Hautkrebs litten 318.000 Menschen, 60 Prozent mehr als 2005. Heller Hautkrebs wurde bei 1,3 Millionen Menschen diagnostiziert - das entspreche sogar einer Steigerung von 79 Prozent gegenüber 2005. Ein Grund für den Anstieg der Fallzahlen ist das 2008 von den gesetzlichen Krankenkassen als Regelleistung eingeführte Hautkrebs-Screening. Ab 35 Jahren steht jedem Versicherten alle zwei Jahre eine solche Untersuchung beim Hautarzt zu.

Doch die Zahlen der Hautkrebs-Fälle steige auch bei Jüngeren. Trotz kostenloser Vorsorge erwiesen sich die Sachsen-Anhalter bislang als Vorsorge-Muffel: Nur knapp jeder vierte Berechtigte ging 2011/12 zum Hautkrebs-Screening. Im Bundesschnitt sind es immerhin 31 Prozent. Am ehesten gehen Hallenser (33,2 Prozent) und Menschen aus dem Landkreis Stendal (31,3 Prozent) zum Arzt, im Harz und im Salzlandkreis eher nicht (je knapp 20 Prozent).

Schuld an der gestiegenen Hautkrebs-Häufigkeit seien veränderte Lichtgewohnheiten mit mehr Sonnenlicht in den Häusern, Urlaubsreisen in südliche Länder und Solariums-Besuche, warnt Hautarzt Eckhard Fiedler von der Universitätsklinik Halle. Dabei könne man sich mit dem Aufenthalt im Schatten und UV-Schutz durch Cremes und Kleidung gut schützen.