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Explosionsopfer noch in Lebensgefahr Nichte bangt in Burg um Leben ihres Onkels

Bei einer Gasexplosion in Burg wurde vor gut einer Woche der 49-jährige Mieter eines Fachwerkhauses schwer verletzt. An einen Suizidversuch kann die Nichte des Explosionsopfers nicht glauben.

13.05.2014, 03:19

Burg l "Durch die noch am Unglückstag sichergestellte Gasflasche ist die Explosion verursacht worden", sagte am Montag Roland Michalik, Leiter der Kriminalpolizei in Burg, zum Stand der Ermittlungen. Was allerdings immer noch nicht feststeht: War es ein technischer Defekt, unsachgemäße Bedienung oder Manipulation in Suizidabsicht?

An einen Selbstmordversuch glauben die Angehörigen des schwerverletzten Mannes nicht: "Das hätte er nie getan", sagt die Nichte des Opfers, Kathrin Stiehm. "Mein Onkel ist ein lustiger Mensch."

Noch am Unglückstag war Kathrin Stiehm zusammen mit ihrer Mutter, der Schwester des Mieters, zur Explosionsstelle in der Magdeburger Straße geeilt. "Wir waren geschockt von der Wucht der Explosion. Ein Wunder, dass mein Onkel das überlebt hat", sagt die 21-Jährige.

Opfer liegt mit schweren Brandverletzungen in Hallenser Klinik

Mit schweren Verbrennungen an Armen und Beinen wurde der 49 Jahre alte Burger am 4. Mai aus den Trümmern seiner Wohnung im Dachgeschoss geborgen. Zu den Sanitätern soll er angeblich gesagt haben: "Ich möchte nicht mehr leben", berichtet der Eigentümer des Hauses, Michael Zemlin. "Bei den Schmerzen ist das wohl kein Wunder", meint Kathrin Stiehm. Aber das sei kein Indiz für einen Selbstmordversuch, betont sie. "Auch im Internet kursieren Gerüchte, dass er Selbstmord begehen wollte. Die Leute sollen aufhören, meinen Onkel zu beschuldigen", wünscht sich Kathrin Stiehm.

Nach wie vor liegt ihr Onkel im Universitätsklinikum Halle, das auf Brandverletzungen spezialisiert ist. "Wir bangen um ihn", sagt Kathrin Stiehm. Auch die Ärzte sehen seinen Zustand weiterhin kritisch.

"Mein Onkel wollte eigentlich am Tag nach der Explosion nach Österreich fahren", berichtet die Nichte weiter. Die gepackte Tasche ist bei der Explosion aus dem Haus herausgeschleudert worden. Kathrin Stiehm und ihre Mutter fanden die Tasche zwischen den Trümmern des Hauses auf der Straße.