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Seit 2009 verschwunden Neue Hinweise im Vermisstenfall Beyermann

"Wo ist mein Kind?" So lautete der Titel einer Sondersendung von "Aktenzeichen XY... ungelöst am Mittwochabend. Darin wurde auch der Fall des 2009 verschwundenen Andy Beyermann geschildert. Die Polizei bekam daraufhin neun Hinweise.

Von Thomas Pusch 23.05.2014, 03:21

Stendal l "Ich wünsche mir, dass alles so ist, wie es war", sagt die Stendalerin Adelheid Beyermann am Schluss des Beitrages über ihren vor über fünf Jahren verschwundenen Sohn Andy. Der wurde am Mittwochabend in einer Sondersendung von Aktenzeichen XY gezeigt. Andys Mutter und seine Schwester Madlen wurden live im Studio von Moderator Rudi Cerne interviewt.

"Man fragt sich immer, was ist passiert", sagte Adelheid Beyermann. Madlen Beyermann musste ihre Tränen unterdrücken, als sie davon sprach, dass die Familie durch das Verschwinden ihres Bruders noch enger zusammengewachsen ist.

Mutter schließt Freiwilligkeit aus

Auch im Beitrag, der aus nachgespielten Szenen, Interviews und einem Privatvideo zusammengestellt wurde, ist die Verzweiflung und Ratlosigkeit zu spüren. Auch Andys Freundin Sarah kommt zu Wort. Das Paar steckte in einer Krise, dennoch wollte Andy bei ihr am Tag seines Verschwindens übernachten. Als Sarah um 2Uhr morgens von einem Mädchenabend nach Hause kommt, ist die Wohnung leer. Sie bekommt Angst, sucht zusammen mit Madlen Beyermann drei, vier Stunden in Stendal und Tangermünde nach ihm. Ohne Erfolg.

Das letzte sichere Lebenszeichen ist eine Tankrechnung vom 21. Februar, 19.28 Uhr. Am 27. Dezember 2009 bekommt die Familie einen Anruf. Laut Vermittlung ein R-Gespräch von Andy. Versehentlich drückt der Vater eine falsche Taste, trennt die Verbindung. Im Januar 2010 will eine Touristin Beyermann in einem Casino in Tschechien gesehen haben. Zu jenem Zeitpunkt weiß sie aber nicht, dass er vermisst wird. Die Spur verläuft sich.

Ein freiwilliges Verschwinden ihres Sohnes schloss die Mutter in der Fernsehsendung aus. Dafür sei er gar nicht der Typ gewesen. Sie befürchtet, dass er nicht mehr am Leben ist.

Nach der Sendung sind neun Hinweise bei der Stendaler Polizei eingegangen. "Das ist eine beachtliche Anzahl und bei einem Fall, der schon so alt ist, keine Selbstverständlichkeit", sagte Polizeisprecher Marco Neiß auf Volksstimme-Anfrage. Es sei allerdings noch zu früh, um einzuschätzen, wie wertvoll die Hinweise sind. Das müssten die weiteren Ermittlungen zeigen.

Am Sonntag wieder ein Fall im Fernsehen

Die Sendung am Mittwoch war keine Premiere für die Stendaler Polizei, auch in der MDR-Sendung Kripo live wurden schon öfter Stendaler Fälle behandelt. Und am kommenden Sonntag wird wieder im Fernsehen um Mithilfe gebeten. Der RBB zeigt in seiner Sendung Täter-Opfer-Polizei (19 Uhr) den Überfall auf den Havelberger Juwelier von Ende März dieses Jahres.