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Politik in der Kritik Pflichtpolice bei Hochwasser noch ungeklärt

Ihre Keller und Vorgärten sind überflutet - doch die Versicherung zahlt
nicht. Knapp 1400 Hochwasseropfer haben 2013 Rat bei der
Verbraucherzentrale gesucht. Die fordert nun eine gesetzliche
Pflichtversicherung.

30.05.2014, 01:26

Halle (dpa) l Aufgeschwemmte Möbel und ruinierte Hausbesitzer: Das Hochwasser im Juni 2013 hat die Telefone der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr heiß laufen lassen. Knapp 1400 Betroffene hätten sich bei der rund zwei Monate lang eingerichteten Flut-Hotline unter anderem über sofortige Hilfen, günstige Versicherungen und mögliche Sanierungsleistungen informiert, geht aus der Jahresbilanz 2013 der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt hervor. "Die Flut ist bis heute ein wichtiges Thema für uns", sagte Geschäftsführer Volkmar Hahn am Mittwoch in Halle. In Flussnähe wohnende Menschen informierten sich noch immer über Möglichkeiten, teure Versicherungen zu umgehen. Die Verbraucherschützer fordern eine bezahlbare Pflichtversicherung für alle Hausbesitzer. Im Notfall könne so schnelle Hilfe für Betroffene bei Hochwasser, Erdrutsch oder Starkregen geleistet werden. Über diese Elementarschadenpflichtversicherung müssten die Finanzminister der Länder jedoch zunächst beraten.

Mehr als 136.000 Menschen suchten Rat der Experten

Mehr als 136.000 verunsicherte oder abgezockte Menschen hätten 2013 in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale, an Infoständen oder bei Sonderveranstaltungen Rat von den Experten gesucht, sagte Vorstandsvorsitzender Marco Tullner. Hinzu kamen 155 000 Besuche im Internet.

Die Arbeit der Verbraucherschützer reicht von der Aufklärung bei dubiosen Hausbesuchen bis zur Sammelklage gegen große Energiekonzerne. Im vorigen Jahr wurden die Beratungsstellen des Landes dafür mit rund 2,39 Millionen Euro gefördert.