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Veraltete Löschtechnik Feuerwehrverband warnt vor chaotischen Verhältnissen

Weil die Kommunen in Sachsen-Anhalt knapp bei Kasse sind, fahren
freiwillige Feuerwehren zum Teil mit Oldtimern zu Einsätzen. Der
Feuerwehrverband fordert, bei der Fahrzeugbeschaffung mehr Geld
zuzuschießen.

02.06.2014, 01:42

Magdeburg l Tanklöschfahrzeuge, Drehleitern, Gerätewagen - viele von ihnen sind bei den freiwilligen Feuerwehren schon länger als 25 Jahre im Einsatz. "Zum Teil herrschen chaotische Verhältnisse", sagt Erich Wasserthal, Vizechef des Landesfeuerwehrverbandes. Er fordert vom Land, dass es Städte und Gemeinden künftig mit zehn Millionen Euro pro Jahr unterstützt. Mit dem Geld sollen die finanziell klammen Kommunen neue Einsatztechnik bereitstellen.

Bislang erhalten die Kommunen, die per Gesetz für die Ausstattung zuständig sind, rund zehn Millionen Euro aus der Feuerschutzsteuer vom Bund. "Wenn das Land künftig einen weiteren Betrag in dieser Höhe hinzuschießen würde, könnte der Investitionsstau abgebaut werden", erklärt Wasserthal. Handlungsbedarf sieht er zum Beispiel bei der Feuerwehr Sülzetal im Landkreis Börde: "Die Überprüfung der Einsatzfahrzeuge dort ergab, dass von 35 Fahrzeugen 15 nicht mehr durch den TÜV kommen würden."

Zahlen des Innenministeriums belegen ebenfalls den Handlungsbedarf: 45 Prozent der 375 Tanklöschfahrzeuge zählen zum Altbestand, wurden also noch vor der Wende angeschaft. Von den 1538 einfachen Löschfahrzeugen wurden 16 Prozent noch vor 1989 in Betrieb genommen.

Land Sachsen-Anhalt hilft finanziell aus

Forderungen nach einer größeren Finanzspritze weist das Innenministerium trotzdem zurück: "Eine pauschale Zahlung höherer Zuschüsse erscheint auf Grund der Eigenverantwortung der Gemeinden als nicht sachdienlich", erklärt Sprecherin Anke Reppin. Das Land unterstütze die Kommunen bereits jährlich mit 2,1 Millionen Euro.

Zudem sei der pauschale Ersatz von Fahrzeugen nach 25 Jahren nicht immer sachgerecht. "Bei laufender Pflege und ein bis zwei technischen Überholungen von Fahrzeug und Ausrüstung besteht die Möglichkeit, deutlich längere Nutzungszeiten zu erzielen", so Reppin. Die Gemeinden würden entscheiden, ob sich Reparaturen lohnen oder Ersatz beschafft werden muss.