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Busunfall Horror-Crash in Halberstadt

10.06.2014, 09:06

Halberstadt (je/dl) | Ein Linienbus der Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) ist am Dienstag um 8.38 Uhr in Halberstadt ungebremst in ein Wohnhaus gerast. Bei dem schweren Unfall in der Harmoniestraße starb der 58-jährige Busfahrer noch am Unfallort, sieben Insassen wurden nach Polizeiangaben verletzt. Sie kamen in Kliniken in Halberstadt, Wernigerode und Quedlinburg, Lebensgefahr besteht nach Volksstimme-Informationen nicht.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass der Busfahrer akute gesundheitliche Probleme hatte und deshalb die Gewalt über das Fahrzeug verlor. Fahrgäste und Passanten hätten berichtet, dass der Fahrer typische Anzeichen von Herz-Kreislauf-Problemen gezeigt habe, so Polizeisprecher Peter Pogunke. "Ein technischer Defekt am Bus selbst scheidet nach Angaben eines Gutachters aus", so HVB-Sprecherin Mona Niemeyer.

Das Haus ist beim Aufprall schwer beschädigt worden. Mitglieder der THW-Ortsgruppe Quedlinburg sichern zur Stunde gemeinsam mit THW-Helfern aus Halberstadt das einsturzgefährdete Gebäude mit Spezialtechnik. Anschließend soll ein Gutachter klären, ob das Haus saniert werden kann oder abgerissen werden muss. Die Feuerwehr Halberstadt musste drei Bewohner des Hauses evakuieren, verletzt wurde niemand. In dem Haus wird eine Musikkneipe betrieben, zudem gibt es eine Rechtsanwaltskanzlei und eine Mietwohnung.

Die Polizei vermutet, dass der Busfahrer gesundheitliche Probleme hatte und deshalb die Gewalt über das tonnenschwere Fahrzeug verlor. Nach Zeugenaussagen kam der Bus bereits zirka 500 Meter bevor er in das Wohnhaus raste zunächst nach links von der Fahrspur ab. Anschließend geriet er nach rechts von der Fahrbahn ab und touchierte eine Gebäudewand. Zuvor hatte das Fahrzeug noch zwei Straßenlaternen umgefahren.

Es grenzt fast an ein Wunder, dass weder Passanten noch andere Fahrzeuge in den Unfall verwickelt wurden. Wie Polizeisprecher Peter Pogunke sagte, hätten alle anderen Fahrzeuge dem Bus ausweichen können. "Gleiches gilt für Passanten. Ein Anwohner war gerade dabei, den Gehweg zu kehren und konnte sich nur noch mit einem beherzten Sprung in den Hausflur retten." Der Sachschaden wird nach Polizeiangaben auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.