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Hochwasserschäden Provisorien für die Hochwasser-Strecken

Das Hochwasser 2013 traf die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) ins Mark: Nicht allein, dass immer wieder aufgrund überfluteter Gleise und gesperrter Straßen vor einem Jahr neue Netz-, Fahr- und Dienstpläne erstellt werden mussten. Bis heute kämpft das Unternehmen mit den Schäden.

Von Martin Rieß 23.06.2014, 03:45

Magdeburg l Das Elbehochwasser 2013 hat am Netz der MVB gravierende Schäden hinterlassen. Und für die Fahrgäste - auch wenn inzwischen alle Stecken wieder befahren werden - ist das bis heute spürbar. Die größten Brocken in der Schadensbilanz sind der Betriebshof Nord, die Gleisanlage August-Bebel-Damm mit dem Streckenabschnitt zum Barleber See inklusive Wendeschleife Rothensee, der Streckenabschnitt Herrenkrug, die Fähranlagen Buckau und Westerhüsen sowie der Petriförder.

Wie MVB-Sprecher Tim Stein berichtet, ist die Gleisanlage August-Bebel-Damm notdürftig instand gesetzt, so dass die Straßenbahnen mit verminderter Geschwindigkeit fahren können. Noch offen ist die Instandsetzung der Zwischenschleife Rothensee.

Da auch unterirdische Elektrokabel beschädigt sind, kann elektrische Spannung nur begrenzt sichergestellt werden. Daher darf im Abschnitt zum Barleber See nur eine eingeschränkte Zahl von Bahnen gleichzeitig fahren. Bezüglich der grundhaften Sanierung ist ein umfängliches EU-weites Ausschreibungsverfahren erforderlich. Tim Stein erläutert: "Wir gehen davon aus, dass ab 2015 mit dem Bau begonnen werden kann. Dann ist allerdings eine temporäre Streckensperrung unumgänglich."

Im Betriebshof Nord ist bis heute nur ein Teil der Werkstattgleise nutzbar. Außerdem ist das Umfahrungsgleis außer Betrieb, so dass alle Bahnen beim Ein- und Ausrücken aufwendig wenden müssen. Noch in diesem Jahr soll die Umfahrung notdürftig instand gesetzt werden, um Rangierarbeiten zu vereinfachen. Tim Stein: "Der geplante Um- und Ausbau des Betriebshofs Nord kann nicht wie ursprünglich vorgesehen weiterverfolgt werden, da die Planung durch die Hochwasserschäden unbrauchbar geworden ist." Die Ausschreibung der Planung für einen Neubau des Straßenbahnbetriebshofs wird derzeit vorbereitet. Bei einem Neubau muss der Betriebshof hochwassersicher gebaut werden. Ein Problem ist vor allem die Höhenlage. Der Betriebshof Nord liegt im Vergleich zum Umfeld wesentlicher niedriger.

Im Herrenkrug haben MVB-Mitarbeiter ein provisorisches Trafohäuschen errichtet und die Signal- und Weichenanlage behelfsmäßig in Betrieb genommen. Gutachten haben aber gezeigt, dass es zu Korrosionsschäden an der Befestigung der Schienen gekommen ist. Hier muss noch ein Austausch dieser Komponenten stattfinden. Weiterhin wird eine Instandsetzung der Wartehalle in Auftrag gegeben sowie ein hochwassersicherer Neubau des Gleichrichterunterwerks erfolgen.