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Kurze Straße Denkmalschutz wird für Hecklingen zum Sorgenkind

Der Denkmalschutz entwickelt sich für die Stadt Hecklingen in der Kurzen Straße zum Sorgenkind. Zwei marode Häuser dürfen bisher nicht abgerissen werden, weil eine Genehmigung des Denkmalschutzes fehlt. Eine letzte Zuarbeit steht für die Stadt noch aus. Dem Bürgermeister platzt jetzt aber bald der Kragen.

12.07.2014, 01:23

Der Denkmalschutz entwickelt sich für die Stadt Hecklingen in der Kurzen Straße zum Sorgenkind. Zwei marode Häuser dürfen bisher nicht abgerissen werden, weil eine Genehmigung des Denkmalschutzes fehlt. Eine letzte Zuarbeit steht für die Stadt noch aus. Dem Bürgermeister platzt jetzt aber bald der Kragen.

Hecklingen l Seit Februar dieses Jahres ist die Kurze Straße in Hecklingen aufgrund einer Sperrung für Autofahrer dicht. Die Stadt kann die Fahrbahn für den Durchgangsverkehr noch immer nicht freigeben, weil zwei marode Gebäude abgerissen werden sollen. Das ist aber bisher nicht möglich, weil die Obere Denkmalschutzbehörde der Kommune noch kein grünes Licht dazu gab. Noch immer fehlen den Denkmalschützern Unterlagen. Gegenüber der Volksstimme erklärte Gabriele Städter von der Pressestelle der Oberen Denkmalschutzbehörde beim Landesverwaltungsamt, dass die Stadt nachweisen muss, dass das Objekt für die Kommune wirtschaftlich nicht mehr zumutbar ist.

Im zuständigen Landesverwaltungsamt liegt ein Antrag der Stadt Hecklingen auf Abriss der Gebäude Kurze Straße 26 und 26 a seit dem 18. Februar vor. Dieser war aber zunächst unvollständig. Gabriele Städter: "Hierzu ergingen Nachforderungen an die Stadt. Des Weiteren wurde der Salzlandkreis, also die Untere Denkmalschutzbehörde sowie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (Fachbehörde) beteiligt."

Die Mitarbeiterin erklärt weiter, dass ein Ortstermin am 4. Juni stattfand. Dieser sei zu dem Ergebnis gekommen, dass weitere noch fehlende Unterlagen vorgelegt werden sollen, um die wirtschaftliche Unzumutbarkeit des Erhalts, insbesondere der Nr. 26, glaubhaft zu machen. "Sobald die nachgeforderten Unterlagen vollständig eingereicht werden, kann der Antrag abschließend geprüft werden", sagte die Sprecherin zu.

"Ich denke, die Straßensperrung ist nicht mehr nur für die Anwohner, sondern auch für alle Autofahrer, die die Strecke sonst nutzen, nicht mehr hinnehmbar."

Bürgermeister Hans Rüdiger Kosche (CDU) machte während der Stadtratssitzung in dieser Woche deutlich, dass das lange Warten für Betroffene nicht mehr erträglich ist. "Wir haben unsere Hausaufgaben erfüllt", sagte er in Anspielung auf geforderte Unterlagen, die seinen Worten zufolge immer wieder bereitgestellt wurden. Gegenüber der Volksstimme bestätigte Kosche am Mittwoch, dass noch eine letzte Zuarbeit aussteht. Nach einem Gespräch mit dem zuständigen Ingenieurbüro werde das Material auf den Weg geschickt. "Dann reicht es. Wenn dann wieder was fehlt, ist Schluss mit lustig, dann platzt mir der Kragen", ist Kosche sauer.

Der Rathauschef ärgert sich, weil er aufgefordert worden sei, das Gebäude zu sichern und dazu einen Anker einziehen soll. "Für nichts und niemanden: Das ist wohl alles andere als wirtschaftlich", wetterte Kosche.

Auch weil die Anwohner die Leidtragenden sind. Stadtratschefin Christine Kern (Wählergemeinschaft Hecklingen) bekräftigte dies. "Ich denke, die Straßensperrung ist nicht mehr nur für die Anwohner, sondern auch für alle Autofahrer, die die Strecke sonst nutzen, nicht mehr hinnehmbar", sagte die Hecklingerin. Sie schlug vor, die Forderung der Stadt nochmals schriftlich bei der Denkmalschutzbehörde einzureichen, um deutlich zu machen, dass es in der Entscheidung zum Abriss der Gebäude jetzt zügig voran gehen muss.