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Studie lobt Sachsen-Anhalt Land bei Investoren hoch im Kurs

Sachsen-Anhalt mausert sich zunehmend zu einem interessanten Standort
für ausländische Investoren. Das geht aus einer aktuellen Studie der
renommierten Beratungsgesellschaft "Ernst Young" hervor.

Von Michael Bock 23.07.2014, 03:22

Magdeburg l Eine Erkenntnis aus der Studie ist: Zwischen dem Image eines Landes und der tatsächlichen Standort-Entscheidung ausländischer Investoren liegen Welten. So hat vor allem Berlin einen guten Ruf im Ausland. Doch das zahlt sich nicht in barer Münze aus. Bei der Zahl der tatsächlich realisierten Projekte liegt die Millionenmetropole im bundesdeutschen Vergleich nur im Mittelfeld.

Anders Sachsen-Anhalt: Bei der Frage, welches Bundesland für eine Firmenansiedlung besonders attraktiv ist, fällt keinem auf Anhieb Sachsen-Anhalt ein. Doch bei der Zahl der ausländischen Investitionen kann das Land punkten. Laut Studie wurden im vorigen Jahr 30 Auslands-Direktinvestitionen verzeichnet - 2012 waren es nur 14 gewesen. Also ein Plus von 114 Prozent und Platz sechs im Ländervergleich. Noch besser schnitt Sachsen-Anhalt im Vergleich der durch ausländische Investitionen geschaffenen Arbeitsplätze ab. Im vorigen Jahr wurden 1531 Jobs geschaffen (2013: 359) - ein Zuwachs um 326 Prozent. Deutschlandweit wurden nur in Nordrhein-Westfalen mehr Arbeitsplätze (2309) durch ausländische Investoren geschaffen. In Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern entstand kein einziger Job durch Geldgeber aus dem Ausland.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden in Sachsen-Anhalt zwischen 2000 und März 2014 insgesamt 208 Investitionsvorhaben ausländischer Unternehmen gefördert. Dadurch wurden laut Ministerium 7104 neue Arbeitsplätze geschaffen und weitere 15 512 gesichert. Das Investitionsvolumen lag bei rund 2,7 Milliarden Euro. Die Landesförderung betrug knapp 416 Millionen Euro.

Bei der Zahl der Investitionen hatten die Niederlande die Nase vorn (35 Projekte), gefolgt von den USA (28) und der Schweiz (22). Bei der Investitionssumme liegen die USA an der Spitze (479,1 Millionen Euro). Auf den weiteren Plätzen rangieren die Niederlande (421,2 Millionen Euro) und die Schweiz (375,2 Millionen Euro).

Der Autor der Studie, Peter Englisch, sagte am Dienstag der Volksstimme: "Sachsen-Anhalt hat eine Vielzahl von Investitionsanreizen zu bieten. Moderate Lohnstückkosten, eine moderne Transport- und Logistik-Infrastruktur und die zentrale Lage in Europa mit einem guten Zugang zum osteuropäischen Wirtschaftsraum sind nur die wichtigsten. Das honorieren ausländische Investoren."

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Kosten für eine geleistete Arbeitsstunde in Ostdeutschland weiter deutlich geringer als im Westen. Im Jahr 2012 lagen sie mit 23,45 Euro im Schnitt um 26,6 Prozent unter dem westdeutschen Niveau von 31,94 Euro.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte der Volksstimme: "In Sachsen-Anhalt stimmen die Standortbedingungen: qualifizierte und motivierte Arbeitnehmer, eine gute Infrastruktur, eine zentrale Lage im Herzen Europas sowie eine schnelle und verlässliche Verwaltung beim Land und den Kommunen."

Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU): "Sachsen-Anhalt steht bei ausländischen Investoren seit vielen Jahren hoch im Kurs. Ein Grund dafür ist die exzellente Verkehrsinfrastruktur. Auch die wirtschaftsnahe Ausbildung unserer Hochschulen ist nachgefragt: Wir können hervorragend ausgebildetes Personal bieten."