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Ehemaliger Busbahnhof von Magdeburg Die große Leere wird versteigert

Das letzte große unbebaute Filet-Grundstück in der Magdeburger Innenstadt kommt bei einer Berliner Auktion unter den Hammer. Am 25. September werden große Teile des ehemaligen Zentralen Busbahnhofs versteigert.

Von Oliver Schlicht 30.08.2014, 03:17

Magdeburg l Die knapp 7000 Quadratmeter große Freifläche in unmittelbarer Bahnhofsnähe wird als Großparkplatz genutzt. Während rundherum (City Carré, Maritim-Hotel, Bahnhofsvorplatz) die Stadtentwicklung seit der Wende vorangeschritten ist, blieb die Freifläche eine große Leere. Das könnte sich nun bald ändern.

Die Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG), der zwei Drittel des dreigeteilten Grundstücks gehören, will die beiden Außenflächen am 25. September bei einer Auktion der Deutschen Grundstücksauktionen AG versteigern lassen. Verkaufsbemühungen waren zuvor gescheitert. TLG-Sprecherin Sabine Pentrop: "Wir haben grundsätzlich mit Versteigerungen gute Erfahrungen gemacht, weil dort auch Kunden unterwegs sind, die über den normalen Verkaufsweg weniger zu erreichen sind." Auch bei den beiden Magdeburger Grundstücken rechnet sie nun mit einem Verkauf. Dies hat sicherlich mit dem Preis zu tun. Bot die TLG die beiden Grundstücke (3700 Quadratmeter) vor einem Jahr noch für zusammen 1,5 Millionen Euro an, beträgt das Mindestangebot bei der Auktion nur noch 750000 Euro.

Das Grundstück in der Mitte des Platzes gehört überwiegend der Stadt Magdeburg und zum kleinen Teil dem Landkreis Börde. Bemühungen zum Ankauf der TLG-Grundstücke zur besseren Gesamtentwicklung des Areals gibt es seitens der Stadt nicht. "Das ist uns kommunalrechtlich nicht erlaubt", sagt Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). Die Stadt selbst wolle dort nicht bauen und darf auch nicht als Immobilienzwischenhändler auftreten. Zum Verkauf des Mittelgrundstückes sei die Stadt aber bereit.

"Eine geeignete Nutzung zu finden, ist dort sicherlich nicht ganz leicht", glaubt Trümper. Zur Wohnbebauung sei es zu laut, Verkaufs- und Büroflächen gebe es in der Stadt genug. Trümper: "Ein Hotel wäre wegen der Bahnhofsnähe denkbar. Vielleicht entschließt sich ja auch einer der Nachbarn zum Zukauf von Flächen."

Danach sieht es bislang nicht aus. Lediglich das benachbarte Wirtschaftsministerium des Landes nutzt Teile des Grundstücks als Parkplatz. Für das gesamte Areal hat der Stadtrat von Magdeburg 2006 einen Bebauungsplan beschlossen. Danach muss eine lückenlose Bebauung mit einer Mindesthöhe von zehn Metern erfolgen. Büros, Gaststätten, Dienstleister und auch Wohnungen dürfen dort gebaut werden. Stadtvillen oder gar Eigenheime nicht.