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Weltrekordversuche im Stadtpark Hätte, hätte - Radlerkette!

Mit einem Eintrag ins Guinnessbuch der Weltrekorde wollen die
Touristiker der Region den Bekanntheitsgrad des Elberadwegs erhöhen.
Damit der Versuch gelingt, müssen genaue Regeln eingehalten werden.
Termin ist dieser Sonntag, vorherige Anmeldungen von Teilnehmern sind
erwünscht.

Von Martin Rieß 24.09.2014, 03:06

Magdeburg l Die Regeln sind streng, Disziplin ist gefragt: In der Regie des Magdeburger Tourismusverbands Elbe-Börde-Heide soll diesen Sonntag, 28. September, im Stadtpark ein neuer Weltrekord aufgestellt werden. Und dazu werden noch Teilnehmer gesucht. Es geht darum, mindestens 917 Radfahrer zusammenzubekommen, die hintereinander eine etwa fünf Kilometer lange Strecke durch den Park absolvieren. Damit soll der bestehende Rekord im Guinness-Buch der Rekorde in der Kategorie "Longest Line of Bicycle" gebrochen werden. Sprich: Es soll eine möglichst lange Kette von Radfahrern gebildet werden, die hintereinander fahren.

Irene Mihlan ist Geschäftsführerin des Tourismusverbands und erläutert: "Dabei ist aber Disziplin gefragt. Denn der Abstand zwischen den Rädern darf nicht zu groß sein. Mit zwei bis drei Metern sind uns da recht enge Grenzen gesetzt." Und zumindest während des Versuchs ist das gemütliche Fahren in Grüppchen wie bei der Radwanderung samt Plausch und wenig Aufmerksamkeit für den Vordermann tabu. Denn dass die Regeln eingehalten werden - darüber wachen die Organisatoren genau. Unabhängige Streckenposten prüfen den Ablauf und dokumentieren die Veranstaltung. Aufgrund der gestrengen Richtlinien seitens des Guinnessbuch-Verlags ist auch die vorherige Registrierung der Teilnehmer erforderlich.

Die Sorgen um den genauen Ablauf scheinen berechtigt - der letzte Rekordversuch in der Kategorie war gescheitert. Die Teilnehmerzahl hatte zwar ausgereicht, aber die Abstände waren zu groß. Und daher gilt nach wie vor der alte Rekord aus dem Jahr 2010: Damals hatten in der Kategorie 916 Radfahrer in Davis im US-Bundesstaat Kalifornien die Regeln in einem ausreichenden Maß eingehalten.

Für ihren Einsatz bekommen alle Teilnehmer eine Urkunde. Und sie nehmen alle an der Verlosung von Sachpreisen teil. Im Topf sind bislang zum Beispiel ein Wochenende in der Wasserburg Gommern, aber auch Freikarten für Kino, Stadtführung und Zoo.

Um auf die notwendige Anzahl von Radfahrern zu kommen, setzen die Organisatoren auch auf die Vereine in der Region. Der Verein, der die meisten Teilnehmer stellen kann, bekommt eine Torwand.

Bleibt die Frage, was dieser Weltrekordversuch bringen soll und warum er ausgerechnet in Magdeburg stattfindet. Irene Mihlan erläutert: "Es geht darum, den Tourismus auf dem Elberadweg wieder in Schwung zu bringen." Grund: Nach dem Hochwasser des vergangenen Jahres hatte die mehrfach als beliebteste Strecke Deutschlands für den Fahrradtourismusausgezeichnete Piste enorme Einbrüche hinnehmen müssen. Inzwischen aber sind viele der Einrichtungen am Wegesrand wieder in Ordnung gebracht und geöffnet - jetzt müssen nur die Gäste wieder in großer Zahl zurückkehren. Das sieht auch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung so und ist als einer der Unterstützer mit von der Partie.

Dass Magdeburg Austragungsort für den Versuch ist, hat mehrere Gründe: Zum einen, so Irene Mihlan, böte sich der Stadtpark mit seinen Wegen besonders gut an - selbst wenn eine Tour direkt an der Elbe auch schön gewesen wäre. Zum anderen habe die Universitäts- und Sportstadt das Potenzial, genügend Teilnehmer an die Pedale zu bringen. Das gilt es nun zu beweisen - und nicht, dass der auf dem Faltblatt abgedruckte Slogan "Hätte, hätte - Radlerkette" in Magdeburg gilt.

Weitere Informationen zum Elberadweg gibt es unter www.elberadweg.de im Internet.