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Riedinger soll Ämter niederlegen Rücktritts-Forderung im Stendaler Sparkassen-Skandal

30.09.2014, 01:07

Stendal/Magdeburg (mr/ms) l In der Stendaler Kreispolitik werden deutliche Konsequenzen nach dem Volksstimme-Artikel über riskante Kreditgeschäfte des ehemaligen Vorstandschefs der Kreissparkasse, Dieter Burmeister, laut. Wie berichtet, soll im Fall des Kreistagsvorsitzenden und ehemaligen Landrats Lothar Riedinger (CDU) der Sparkasse ein Schaden von rund einer halben Million Euro entstanden sein.

Der Vorsitzende der Linke-Kreistagsfraktion, Günter Rettig, hält einen Rückzug von Riedinger aus allen Ämtern für unvermeidlich. "Dies ist kein Schuldeingeständnis, sondern ein Beitrag, um für alle Schaden abzuwenden."

SPD-Fraktionschef Lars Schirmer fordert unterdessen eine Sonderprüfung aller Kredite an Verwaltungsratsmitglieder, "um endlich lückenlose Gewissheit zu erhalten, wer vorsätzlich gehandelt und wer Vorteile angenommen hat".

Stendals Landrat Carsten Wulfänger (CDU) wollte am Montag nicht auf konkrete Fragen antworten. Er kündigte allerdings an, dass der Verwaltungsrat der Sparkasse neben den Verfehlungen bei Bauvorhaben und beim Fuhrpark nunmehr auch "den Kreditbereich" untersuchen lassen werde.

Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, fordert eine lückenlose Aufklärung der Vorkommnisse in Stendal. "Das muss jetzt schnell und umfassend aufgearbeitet werden", sagte er am Montag der Volksstimme. Er betonte allerdings, dass es sich hier um einen "absoluten Einzelfall" in der Sparkassengruppe handelt, "vor manchen Fehlern schützen die besten Kontrollmechanismen nicht".