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Rüdiger Koch Zum Abschied einen Ehrenring

Von Anja Jürges 17.10.2014, 03:11

Magdeburg l In den vergangenen knapp 20 Jahren habe er im Ergebnis mehr geschafft, als er sich beim Amtsantritt 1995 vorgenommen hatte, sagt Rüdiger Koch. Der Bürgermeister und Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport erzählt: "1995, das war eine historische Zeit, in der mir mit dem Amt eine Verantwortung auf Zeit übertragen wurde. Dieser gerecht zu werden, war eine große Herausforderung und zugleich ein Geschenk." An der Entwicklung und Zukunft der Stadt mitarbeiten zu können, sei etwas ganz Besonderes.

So trägt Koch einen großen Anteil daran, dass alle großen Kultureinrichtungen saniert oder neu gebaut werden konnten. "Der freien Kulturszene haben wir neue Räume geschaffen, auch inhaltlich", sagt Koch. Mittlerweile sei die Kultur ein Imagefaktor für die Landeshauptstadt geworden. "Eine Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt zum Beispiel wäre vor knapp 20 Jahren kaum denkbar gewesen", so der gebürtige Rendsburger.

In puncto Bildung sei es ein schwieriger Weg gewesen. "Wir hatten sehr mit der demografischen Entwicklung zu tun, die Kinderzahl nahm ab, Schulen mussten geschlossen werden", sagt Koch. Mittlerweile sind alle Schulen, deren Bestand sicher scheint, saniert oder neu gebaut worden.

"Was den Sport angeht, haben wir in Magdeburg die beste Infrastruktur im Vergleich zu anderen deutschen Städten mit ähnlicher Größe", sagt Koch. "Doch das habe ich nicht allein geschafft, sondern nur mit der Unterstützung meiner Kollegen und dem Vertrauen des Stadtrates." Insgesamt wurden im Laufe seiner Amtszeit in den drei Bereichen mehr als 500 Millionen Euro investiert.

Am Donnerstag hat Oberbürgermeister Lutz Trümper den 65-Jährigen aus dem Amt verabschiedet. Als Würdigung seiner hervorragenden Leistungen für die Stadt hat er Koch den Ehrenring Magdeburgs verliehen. Er sagt: "Koch war in meiner gesamten Amtszeit an meiner Seite, in den vergangenen sechs Jahren als mein Stellvertreter, und immer da, wenn er gebraucht wurde. Es ist ein Abschied mit Wehmut."

Der Kultur bleibt Koch dennoch treu. "Ich verantworte das Reformationsjubiläum für Magdeburg im Jahr 2017", sagt er. Außerdem seien bereits Anfragen von Vereinen und Initiativen mit der Bitte um Unterstützung eingegangen.

Es gebe eben noch einiges zu tun, so Koch. Er sagt: "Doch wenn jemand in 50 Jahren auf diese Zeit zurückblickt, wird er hoffentlich sehen, dass es keine schlechte war. Nein, es war eine gute."