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A 14 Magdeburg-Schwerin Die Heide bekommt ihr Stück Autobahn

Nach drei Jahren Bauzeit kann der Verkehr rollen. Die Betonpiste bei
Colbitz dient der Gemeinde als Ortsumfahrung. Fernreisende müssen sich
noch einige Jahre gedulden, ehe die gesamten 150 Kilometer befahrbar
sind.

27.10.2014, 01:11

Magdeburg l Die A-14-Nordverlängerung soll die große Autobahnlücke zwischen Magdeburg, Altmark und Ostsee schließen. Ist sie fertig, verkürzt sich die Fahrt zum Ostseestrand auf gut zwei Stunden. Zudem bietet sie Hamburg-Fahrern eine Alternative zur überlasteten A 7. Kostenanstieg, Planungspannen, Klagen und ökologische Aufrüstung haben den Bau erheblich verzögert. So werden erstmals an einer Autobahn mehr als ein Dutzend begrünte Fledermausbrücken errichtet, die den Säugern als Leitwerk dienen.

Eine lärmende Autobahn könnte andernfalls wie eine Barriere wirken. Das Verkehrsministerium stellte 15 zusätzliche Planer ein. Nun soll die Piste 2020 durchweg befahrbar sein. Ob das gehalten werden kann, ist dennoch fraglich. Hier der aktuelle Stand an den Abschnitten:

Magdeburg/Dahlenwarsleben - Wolmirstedt: Die Pläne lagen öffentlich aus. Das Planverfahren soll 2015 abgeschlossen sein. Widerstand dürfte es wegen Lärms geben - verursacht durch die A-14-Brücke über den Mittellandkanal.

Wolmirstedt - Colbitz: Das Stück wird am 29. Oktober 2014 um 14:30 Uhr freigegeben.

Colbitz - Dolle: Gegen den Planbeschluss vom Dezember 2012 klagte der Umweltverband BUND. Das Gericht entschied im Januar 2014: Das Land muss nacharbeiten. So müssen die Auswirkungen auf die Nachtschwalbenart Ziegenmelker sowie die Käfer Heldbock und Eremit besser untersucht werden. Baustart: frühestens 2016. Freigabe dann 2019.

Dolle - Lüderitz: Gegen den Planbeschluss vom Juni 2012 gibt es drei Klagen. Zusatzuntersuchungen wegen des Baus der Bundeswehrübungsstadt Schnöggersburg sind nötig. Verkehrsfreigabe frühestens 2019.

Lüderitz - Uenglingen/Stendal: Gegen die 2011 ausgelegten Pläne gab es Einwendungen. Seitdem wird überplant.

Uenglingen - Osterburg: Die Pläne wurden 2011 und wegen erheblicher ökologischer Nachbesserungen erneut 2013 ausgelegt.

Osterburg - Seehausen: Die Pläne liegen noch bis 7. November öffentlich aus.

Seehausen - Landesgrenze zu Brandenburg: Seit 4 Jahren werden die Pläne immer wieder überarbeitet. Ein Grund: Der lärmempfindliche Wachtelkönig wurde entdeckt. Für ihn gelten strengere Werte als für ein Krankenhaus.

Landesgrenze - Wittenberge - Karstädt: Planverfahren läuft. Ökologisch heikel: Elbequerung

Karstädt - Groß Warnow: Ende 2015 befahrbar.

Groß Warnow - Grabow (Mecklenburg-Vorpommern): Freigabe für 2018 geplant.

Grabow - Schwerin: Ende 2015 frei.

Schwerin-Wismar: Seit 2009 durchweg befahrbar.