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Weltspartag Sachsen-Anhalter sparen ohne Risiko

Trotz niedriger Zinsen legen Sachsen-Anhalter weiterhin Geld zurück. Anders als in Sachsen werden hierzulande Anlagemöglichkeiten bevorzugt, die zwar weniger Rendite bringen, aber sicher sind.

Von Kerstin Singer 30.10.2014, 01:17

Magdeburg l Sachsen-Anhalter sind trotz niedriger Zinsen des Sparens noch nicht leid. "Die Einlagen steigen permanent", berichtet Cosima Ningelgen, Pressesprecherin des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Bei den ostdeutschen Sparkassen-Kunden gebe es allerdings Unterschiede im Anlageverhalten. So würden Sachsen-Anhalter eher auf sichere Möglichkeiten wie Tagesgeldkonten oder Festgeld setzen und damit auf höhere Renditen verzichten. Sachsen sei in Ostdeutschland eine Ausnahme. Dort gebe es eher einen Trend zu risikofreudigeren Varianten wie Aktienfonds.

Einen Teil des Ersparten in Wertpapieren anzulegen, empfiehlt auch Mathias Paulokat, Pressesprecher der Commerzbank Sachsen-Anhalt. "Das klassische Sparen ist ein Auslaufmodell", sagt er. Durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank führe es zu einer schleichenden Enteignung, wenn man sein Geld einfach aufs Konto lege und abwarte. Weil die Anlage in Wertpapieren riskanter und aufwendiger ist als ein Sparbuch, rät Manfred Schröder von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt in Magdeburg, sich im Vorfeld unabhängig beraten zu lassen. "Trotzdem ist es besser, sinnvoll zu sparen als sinnlos zu konsumieren", sagt er.

Bundesweit ist die Bereitschaft zum Sparen gesunken. 2012 lag die Sparquote noch bei 9,4 Prozent (Sachsen-Anhalt 7,7 Prozent), im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent. Für Sachsen-Anhalt liegen aufgrund von derzeitigen Neuberechnungen bei den Statistischen Landesämtern keine aktuellen Zahlen zur Sparquote vor.

Doch die Skepsis der Sparer ist bereits bei den regionalen Geldinstituten angekommen. "Viele hinterfragen derzeit den Grund des Sparens", bestätigt auch Mathias Geraldy, Pressesprecher der Sparkasse Magdeburg. Er unterstützt die Forderung des Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Georg Fahrenschon an die Bundesregierung, die staatliche Arbeitnehmer-Sparzulage attraktiver zu gestalten. "Es ist ein sinnvolles Anreizinstrument für den frühzeitigen Vermögensaufbau, aber es müsste auf die heutige Situation angepasst werden. Die Förderung ist zu niedrig", erklärt er.

Die staatliche Förderung der Vermögensbildung bekommen Alleinstehende, deren zu versteuerndes Einkommen unter 17900 Euro liegt, bei Ehepaaren das Doppelte.