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Polizei in Sachsen-Anhalt Stopp! Polizei heult laut auf

Ab Dienstag wird die Polizei einen schrillen Heulton, der nur schwer überhörbar ist und ein rotes LED-Licht dazu nutzen, um Autofahrer zum Stoppen aufzufordern. Landesweit will das Innenministerium bis zum Jahresende 300 Fahrzeuge mit der neuen Technik nachrüsten. Sie soll die Sicherheit für die Beamten erhöhen.

Von Matthias Fricke 11.11.2014, 02:12

Magdeburg l Die rote Polizei-Kelle beim Anhalten von Fahrzeugen hat zumindest für Kontrollen im fließenden Verkehr ausgedient. Sie soll ab heute nach und nach von einem kurzen schrillen an- und abschwellenden Heulton (Yelp) und einem roten LED-Licht "Flasher" nach amerikanischem Vorbild abgelöst werden.

"Es geht uns vor allem darum, dass die Beamten mit ihrem Wagen das zu kontrollierende Fahrzeug nicht überholen müssen", sagt Marco Weigelt, Verkehrsreferent im Innenministerium und Polizeioberrat. Das sei aber in der Vergangenheit immer wieder nötig gewesen, weil Autofahrer die Anzeige "Stopp Polizei" übersehen haben. Es mussten manchmal sogar Blaulicht und Martinshorn zugeschaltet werden, was zu Irritationen führte. Das neue Signal soll dem vorausfahrenden Autofahrer nun eindeutiger zeigen, dass er mit der Aufforderung gemeint ist.

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) stellte am Montag die neue Technik vor. Sie ist bei allen neu zu beschaffenden Fahrzeugen bereits installiert. Landesweit werden 300 Fahrzeuge bis zum Jahresende nachgerüstet, 143 im Bereich der Polizeidirektion Nord, 103 in Süd und 55 in Ost. Mobile Umbau-Trupps des Technischen Polizeiamtes sollen in den nächsten Wochen in den Revieren mit einem Software-Update die Technik umbauen.

Die Kosten des ersten Schwungs belaufen sich nach Angaben des Innenministeriums auf rund 70000 Euro. Weitere 50 der insgesamt 700 Polizeifahrzeuge im Land könnten bis Mitte nächsten Jahres umgerüstet werden. Eine Reihe älterer Wagen erhält das neue System nicht mehr. Sie werden irgendwann durch neue ersetzt. "Es ist wichtig, dass der Anhaltevorgang für alle Beteiligten möglichst gefahrenfrei verläuft", sagte Minister Stahlknecht. Um dies zu verbessern, sei die neue Technik konzipiert worden.

Sie ist bereits in zahlreichen Bundesländern in den vergangenen Monaten eingeführt worden, so auch bei den Nachbarn in Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen und Thüringen.

Unberührt von dem neuen Signal bleibt das Blaulicht und Martinshorn. Es wird weiter bei dringenden Einsatzfahrten genutzt und signalisiert den anderen Verkehrsteilnehmern, dass sie freie Bahn schaffen müssen.