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Resistente Krankenhauskeime Infektionsrate in Sachsen-Anhalt hat sich verdoppelt

18.11.2014, 13:46
ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine OP-Schwester greift am 13.09.2014 Israelitischen Krankenhaus in Hamburg nach einer Zange. Hamburg hat bundesweit die höchsten Krankenhauskosten. Foto: Daniel Reinhardt/dpa (zu dpa «Hamburg hat bundesweit höchste Krankenhauskosten pro Patient» vom 11.11.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine OP-Schwester greift am 13.09.2014 Israelitischen Krankenhaus in Hamburg nach einer Zange. Hamburg hat bundesweit die höchsten Krankenhauskosten. Foto: Daniel Reinhardt/dpa (zu dpa «Hamburg hat bundesweit höchste Krankenhauskosten pro Patient» vom 11.11.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa

Magdeburg (dpa) | Immer mehr Menschen stecken sich mit sogenannten Krankenhauskeimen an, die mit Antibiotika nicht zu behandeln sind. In Sachsen-Anhalt sei in diesem Jahr schon bei 134 Menschen das MRSA-Bakterium nachgewiesen worden, 2009 seien es nur 74 Fälle gewesen, teilte das www.rki.de">Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin mit.

Somit hat sich die Infektionsrate binnen fünf Jahren verdoppelt. "MRSA ist der bundesweit wichtigste Krankenhauskeim, aber beileibe nicht der einzige", sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Immer mehr Bakterien entwickelten eine Resistenz gegen Antibiotika und seien so schwer behandelbar.

Der Europäische Antibiotikatag (18. November) weist alljährlich auf die Probleme im Umgang mit den resistenten Keimen hin. Problematisch sei, dass Erreger wie MRSA in Krankenhäusern kursierten und sich Kranke und insbesondere Kinder dort infizierten, hieß es. Resistenzen werden der Deutschen Gesellschaft für Mikrobiologie zufolge durch den Einsatz von Antibiotika in der Tiermast gefördert, aber auch durch zu häufige und nicht zielgenaue Anwendung bei Menschen.

In Deutschland werden nach RKI-Angaben 85 Prozent aller Antibiotika in der Tier- und nur 15 Prozent in der Humanmedizin angewendet. Antibiotika-empfindliche Bakterien würden auf diese Weise abgetötet, während die Antibiotika-resistenten sich konkurrenzlos weiter vermehren könnten.