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Sachsen-Anhalt Weniger Bäume mit starken Schäden

Als Spaziergänger sieht man im Wald hier und dort mehr Himmel als man sehen sollte – Baumschäden sind manchmal selbst für den Laien erkennbar. Experten haben nun 6624 Bäume genau angeguckt.

01.12.2014, 18:26
Die Lichtstrahlen der Morgensonne scheinen im Frühnebel am 11.04.2014 durch eine Baumgruppe auf einer Wiese nahe Frankfurt (Oder) (Brandenburg. Foto: Patrick Pleul +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++
Die Lichtstrahlen der Morgensonne scheinen im Frühnebel am 11.04.2014 durch eine Baumgruppe auf einer Wiese nahe Frankfurt (Oder) (Brandenburg. Foto: Patrick Pleul +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++ dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa) | Der Anteil stark geschädigter Bäume in Sachsen-Anhalts Wäldern hat den geringsten Stand seit Beginn der Untersuchungen im Jahr 1991 erreicht. Nur 1,5 Prozent der Bäume hätten inzwischen 60 Prozent oder mehr Blattverlust, sagte Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) am Montag in Magdeburg bei der Präsentation des Waldzustandsberichts 2014. Sterblichkeit und die Dichte der Baumkronen zählen zu den Hauptkriterien bei der alljährlichen systematischen Begutachtung von Bäumen in den Wäldern des Landes durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Göttingen.

2014 habe sich gezeigt, dass die Kronen durchschnittlich um 15 Prozent gelichtet waren – ähnliche Werte werden seit 2009 erreicht. Die Absterberate bei den Bäumen liege bei 0,2 bis 0,3 Prozent und sei damit vergleichsweise gering, sagten die Experten der Versuchsanstalt. Ihr Fazit: Sachsen-Anhalts Wälder sind in einem stabilen Zustand. Insgesamt wurden nach einem Schema 6624 Bäume in Augenschein genommen.

Die Wälder werden dominiert von der Kiefer, sie machte bei den Stichproben etwas mehr als die Hälfte aus – sie sorgt auch für das insgesamt gute Ergebnis der Inventur. Buche, Eiche und Fichte hätten hingegen etwas lichtere Kronen gezeigt. Aeikens und die Forstexperten werteten positiv, dass die Schädlinge der sogenannten Eichenfraßgesellschaft die Eichen 2014 weitgehend in Ruhe gelassen hätten. Auf die chemische Bekämpfung aus der Luft habe verzichtet werden können.

Zudem stellten die Experten fest, dass sich in den Wäldern besonders wenig neues Grundwasser bildet. Insbesondere in der südlichen Altmark und im Harzvorland seien die Werte gering. Wegen des erwarteten Klimawandels könne die Neubildung künftig noch geringer ausfallen. Umweltminister Aeikens sagte, die Wissenschaft sei nun gefragt und solle klären, ob es Möglichkeiten der Stabilisierung gebe.